Tag 21 - Dienstag - 09.10.2018
Sunrise: 06:53   Sunset: 18:18

Panaca, NV – Crystal Springs – Rachel, NV – Goldfield, NV - Tonopah, NV

Die Nacht in der Cabin war gut, zeitweise war es ein bisschen kalt. Der erste Blick aus dem Fenster zeigt auch warum, denn die Scheiben des Autos sind gefroren.

Schnell hüpfen wir unter die warme Dusche und ziehen uns warm an. Nach einem Müslifrühstück mit warmem Tee beginnt die Tour des Tages.

Heute wollen wir mal gucken, ob es wirklich Aliens gibt auf dem Extraterrestrial Highway.
Zuvor durchkreuzen wir den Ort Caliente, NV. In dem alten Bahnhof ist heute das Rathaus untergebracht.

Mario fühlt sich nicht so super heute, daher steige ich alleine aus.

Auf dem Great Basin Highway (93) erfreuen wir uns an der langen, endlos erscheinenden Straße. Rechts und links wachsen Joshua Trees.

Herrlich einsam fahren wir bis Crystal Springs auf der 93. Beim Laden ET-Fresh Jerky legen wir eine Pause ein.
Hier waren wir schon mal, fällt uns auf, das war 2007. Wir hatten damals einen kleinen Ausflug von Las Vegas hierhin unternommen.

In dem Laden gucken wir uns um und gehen aufs Klo. Kaufen tun wir nichts. Es wird eh nur teurer Ramsch angeboten.

An der Kreuzung von Hwy 93/375 biegen wir auf den Extraterrestrial Highway ab.

Begrüßt werden wir durch das Schild, welches so beklebt ist, dass man es kaum noch lesen kann. Ich hätte hier schon ein Begrüßungskomitee von grünen Männchen erwartet, aber nein, sie lassen sich nicht blicken.

Extraterrestrial Highway
Die Nevada State Route 375, ist bekannt unter dem Namen Extraterrestrial Highway, die sogar seit 1996 die offizielle Bezeichnung ist.
Der Highway 375 oder kurz ET-Highway, ist eine Bundesstraße die den Orte Warm Springs, wo sie vom mit Crystal Springs verbindet.
Die Straße ist 158 Kilometer lang.
Der einzige Ort entlang der Straße ist Rachel, wo es möglich ist im Little A’Le’Inn, einer mit UFO-Devotionalien dekorierten Bar, einen kurzen Halt einzulegen.
Klickt das Bild für mehr Infos.

Durch die Nähe zu Las Vegas ist hier wohl relativ viel los. Das muss aber an anderen Tagen sein, denn wir treffen auf dem ganzen Highway 375 nur zwei Leute und sehen sehr wenige Autos.
Aliens sehe ich keine.

Kurz nach dem Schild befindet sich das Alien Research Center. Wir begnügen uns mit dem Anblick von draußen. Wir sind jetzt keine Alienfans oder gar -gläubige, wir mögen es aber quirky and weird. Und das ist es hier allemal.

Immer noch keine Aliens. Was wollen die hier auch, hier ist ja nix.

Es geht immer nur geradeaus bis zum Horizont. Das ist so geil, am liebsten würden wir alle 10 km anhalten, um die Straße zu fotografieren.
Alle 30 km muss reichen.

Wir sind immer wieder fasziniert von der Weite des Landes und von den riesengroßen Gebieten ohne Zivilisation.

Schon bald haben wir den einzigen Ort auf dem Extraterrestrial Highway erreicht, Rachel.

In Rachel hat es ein sogar ein Motel – wir treffen keinen Menschen und auch keine Aliens an. Die Roadside-Attraktionen vor dem Haus lichten wir natürlich ab.

Weiter geht die Fahrt ohne besondere Vorkommnisse, oder sind das da Aliens? Nein, auch nicht.

Zwischendurch bekommt Mario mal eine müde Phase, daher fahren wir rechts ein Stück eine Dirtroad hinein. Eventuell finden wir Aliens, oder zumindest eine Stelle, wo wir unsere Stühle aufbauen können.
Hier sind auch keine Außerirdischen, aber dieses schöne Exemplar:

Die Lust, unsere Stühle aufzustellen und hier zu schlafen, vergeht uns, wer weiß, ob hier nicht ein Nest ist. Die Siesta findet im Auto statt.

Nach dem Power Nap von ca. 30 Minuten fahren wir bis nach Warm Springs, NV. Hier endet oder beginnt der Extraterrestrial Highway.

In Warm Springs stehen nur noch 1-2 verlassene Häuser, sonst nichts.
Jetzt sind wir auf dem Hwy 6, der nach Tonopah, unserem Ziel für den Tag, führt.

In Tonopah angekommen, ist es noch früh am Tag, daher fahren wir weiter nach Süden, und zwar nach Goldfield, NV.

Mario fühlt sich zwar nicht super, aber um im Hotelzimmer zu liegen, ist die Zeit zu schade, das sieht er genauso, auch wenn sein Körper sich gerne hinlegen will. Aber da muss er durch, wie ich die Tage zuvor.

Vor uns liegen weitere 40 km auf dem Highway 95, auf diesem ist aber die Hölle los, daher fahren wir auf dem Old Highway 95. Ein Schlagloch nach dem anderen verhindert das schnelle Vorankommen. Zurück nehmen wir wohl die 95.

Goldfield ist eine alte Goldgräberstadt, wie der Name ja schon sagt.
Es leben ca. 450 Menschen in dem Ort.

1902 wurde in der Region Gold entdeckt. Bereits zwei Jahre später wurde Gold im Wert von 2.300.000 Dollar abgebaut, was allein 30 % der staatlichen Produktion des Jahres 1904 ausmachte.
Zwischen den Jahren 1903 und 1940 förderten die Minen in und um Goldfield Gold im Wert von 86 Millionen Dollar.
In seiner Boomzeit lebten in Goldfield bis zu 30.000 Einwohner.
1905 benötigte der Ort einen Sheriff. Engagiert wurde Virgil Earp, einer der Earp-Brüder. Er starb aber bereits einige Monate später an einer Lungenentzündung. Sein Bruder Wyatt Earp, der ebenfalls in Goldfield lebte, verließ daraufhin die Stadt.
Die Einwohner von Goldfield hatten die Absicht, ihren Ort bekannter zu machen, dafür baten sie um die Hilfe von Tex Rickard. Dieser veranstaltete Boxkämpfe, die die gewünschte Publicity erbrachten.
Mehr Infos mit dem Klick aufs das Bild.

Das Hotel und die Schule werden zurzeit renoviert. Wir fahren nur kurz durch ein paar Straßen in dem Ort. Irgendwie gefällt es uns nicht so richtig gut.

Mehr Interesse haben wir sowieso am International Car Forest, der hinter den Toren der Stadt zu finden ist.

Eine holprige Straße führt direkt auf das Gelände. Wer uns ein bisschen kennt, weiß, dass diese Ansammlung von alten Autos für uns ein Eldorado darstellt.
Wir suchen uns einen Parkplatz, so dass wir uns selber nicht im Bild stehen und laufen auf dem Gelände herum. Richtig cool hier. Wir knipsen aus allen Richtungen alle vorhandenen Autos.

International Car Forest
Etwas außerhalb der ehemals reichsten Boomtown in Nevada befindet sich eine unglaubliche Kunstinstallation, die es wert ist, zu besuchen.
Ursprünglich von Mark Rippie mit Wohnsitz in Goldfield entworfen, wurde die kuriose Ausstellung ursprünglich als offener Raum konzipiert, in dem Künstler ihre Kreativität auf Autos, anstatt auf Leinwänden freien Lauf lassen können. Mit einem Klick erfahrt ihr mehr über den International Car Forest.

Da es Mario jetzt gegen Abend wieder schlechter geht, machen wir uns nach ca. einer Stunde auf den Rückweg.

In Tonopah beziehen wir das Mizpah Hotel, es handelt sich um ein historisches Hotel mitten im Ort. Gefällt uns gut, wenn auch das Zimmer ein bisschen klein ist.

Zum Glück gibt es im Hotel ein Restaurant, so dass wir nicht mehr raus müssen. Das Essen ist zwar teuer und schlecht, aber wir haben eh nicht so großen Hunger gehabt.
Sobald wir wieder im Zimmer sind, legt Mario sich hin und schläft sofort ein.

Ich gucke noch ein bisschen TV, auf dem einzigen Sender, der geht, läuft ein Friends Marathon, besser als nichts. Ich schaffe aber nur vier Folgen, die Werbung nervt.
Dann penne auch ich weg.

Hotel: Mizpah Hotel - Tonopah, NV
Bewertung: gut +++
Bemerkung: historisches Hotel in Tonopah
Wetter: sonnig bis 70°F (21°C) - aber etwas windig
Sights: Extraterrestial Highway, International Car Forest
Wanderungen: -
Abendessen: Mizpah Hotel Restaurant