Tag 14 -15.09.2014 – Escalante, UT – Torrey, UT

Wir verließen das Circle D Motel wieder vor Sonnenaufgang. Kurz nach 7 Uhr sind wir an einer Stelle angekommen, wo wir kurz raussprangen, um einen schönen Sonnenaufgang mit ein paar Wölkchen zu fotografieren.

Kurz vor Boulder entschieden wir uns, heute nicht über den Burr Trail und die Notom Bullfrog Basin Road zu nehmen, sondern den Weg komplett über den Highway 12 zu nehmen.

Wir waren 2012 ja schon diese Strecke über Burr Trail/Notom von Escalante nach Torrey gefahren und zudem hatten wir den Burr Trail schon vorgestern auf dem Programm. Zur Notom Bullfrog wollten wir dann am Nachmittag noch von Torrey aus.

So fuhren wir die wirklich schöne Strecke auf dem Highway 12, der sich hinter Boulder den Berg hinaufschlängelt und wo sich somit auch komplett die Umgebung verändert. Denn es wird von felsig zu waldig. Da wir den Wald auch sehr mögen, genossen wir die Strecke sehr.

Wir sahen sehr viele Rehe am Straßenrand, und die ersten Espen hier oben waren schon herbstlich gelb. Der Himmel hatte eine tolle Zeichnung, wir sahen es in der Ferne immer mal wieder blitzen und regnen. Über uns blieb es aber bis auf wenige Tropfen trocken.

Wir hielten nur ein paar mal kurz an, sonst fuhren wir bis Torrey ohne Pause durch.
Als wir ankamen, war es natürlich noch zu früh, um einzuchecken, also fuhren wir unmittelbar zur Notom Bullfrog Basin Road durch. Die Straße ist anfangs noch geteert, wird dann aber zur Dirtroad. Die Dirtroads sollte man ja bei Regen nicht unbedingt befahren, es regnete zwar nicht, aber der Himmel sah schon im Laufe des Nachmittags immer bedrohlicher aus. Wir trauten uns aber.

Schon bald stehen am Rand der Straße tolle Felsformationen, es ist wirklich wunderschön hier. Vor allem ist es total leer, es begegneten uns kaum Autos.

An einer Stelle, wo wir anhalten, steht ein Jeep rum, da sehen wir, dass es der Jürgen ist, den wir vor ein paar Tagen schon im Devil’s Garden getroffen hatten.

Wir reden noch mal kurz mit ihm, er muss in zwei Tagen schon wieder in LA sein, da hat er aber noch eine lange Strecke vor sich. Ich machte ihm einen Vorschlag, wie er am schnellsten und zugleich am schönsten wieder zurückkommt.

Dann bat er uns, mit seiner Freundin zu Hause Kontakt aufzunehmen, denn sein Handy ging in den USA nicht, und da er hier in der Wilderness unterwegs ist und noch keine Nachricht nach Hause schicken konnte, würde sie sich wohl sorgen. Machen wir doch gerne.

Er gab uns also ihre E-mail, so dass wir ihr am Abend eine Mail schicken konnten.

Wir redeten noch eine Weile und Mario schenkte ihm dann noch sein altes Handy, damit er auch selber probieren konnte, seine Freundin anzurufen.

Dann verabschiedeten wir uns und fuhren in unterschiedliche Richtungen weiter.
Danach war die Straße wieder leer. Wir fuhren bis zum Surprise Canyon, stoppten dort, um ein bisschen zu laufen. Natürlich war es trotz des teilweise wolkigen Himmels schon wieder sehr heiß heute, wir hofften auf Schatten im Surprise Caynon.

Aber der Weg dahin, wo man den Schatten erahnen konnte, war schon ca. 1,5 km lang. Also wir dort ankamen, drehten wir auch bald wieder um, wir hatten heute nicht so richtig Lust auf eine lange Wandertour. Eventuell haben wir was verpasst, aber egal.

Wir fuhren dann gemütlich auf der Notom Bullfrog Road wieder zurück. Ich wollte noch einige Painted Hills fotografieren, dazu ließ Mario mich immer mal wieder raus und ich lief dann zurück oder schon mal vor.

Als ich so ganz alleine an der Straße entlanglief, hielt ein Auto an, zwei Typen drin. „Are you on your own? Need a ride?“
Die zwei sahen aber nicht sehr vertrauenserweckend aus. Mario sah auch, dass ein Auto neben mir anhielt und drehte schnell um, um mich aufzulesen. Ich sagte: „No, my husband is there in the car“, und da fuhren sie auch recht zügig weiter. Ich weiß echt nicht, ob ich zu denen eingestiegen wäre, selbst wenn ich in Not gewesen wäre.

Wir fuhren dann in das Visitor Center im Capitol Reef National Park, hier bekamen wir mit Mühe und Not einen Parkplatz, der Park war extrem voll, diese Leute waren jetzt alle auf dem Scenic Drive unterwegs.
Also fuhren wir erst mal zum Hotel in Torrey und checkten in unser Zimmer ein. Es war kur vor 15:00 Uhr, also war das schon möglich. Die Zimmer im „Red Sands“ sind groß und sauber. Wie auch in so vielen anderen Hotels auf der bisherigen Tour gab es auch hier in Torrey keine Zimmer mehr, an jedem Hotel waren die Schilder mit „no vacancy“ erleuchtet. An unserem hing sogar zusätzlich an der Türe noch ein Schild, dass es wirklich kein Vacancy mehr gibt. Gut, dass wir vorgebucht hatten.

Nachdem wir kurz unsere Koffer abgelegt hatten, fuhren wir aber wieder zurück in den Nationalpark, wir wollten ja keine kostbare Urlaubszeit verplempern.

Am Visitor Center war es immer noch voll, daher fuhren wir ganz bis ans Ende des Scenic Drives, wo es nur nur noch auf einer Dirtroad weitergeht. Es geht in die Capitol Gorge.

Bei unseren letzten Besuchen bzw. beim Durchfahren des Parks sind wir nicht bis hierher vorgedrungen, warum eigentlich, denn es ist wunderschön hier. Zu beiden Seiten richten sich massive Felsen auf und bilden eine große Schlucht. Das ist schon imposant.

Am Ende der Dirtroad beginnt dann ein Trail von ca. 1,6 km. Ok, gehen wir zumindest ein Stückchen.
Es hatte sich mittlerweile fast richtig zugezogen und es war kaum noch blauer Himmel zu sehen. Wir fragten uns, ob die anderen Touristen mehr wissen als wir bezüglich des Wetters, oder ob die einfach ganz unbekümmert sind.

Denn wenn es hier anfängt zu regnen, kann die Rückfahrt auf der Lehmpiste schwierig werden und es kann je nach Stärke des Regens natürlich auch zu Flashfloods kommen. Wir dachten uns, dass der Park dann aber sicherlich diesen Teil hier gesperrt hätte, oder?

Nun gut, wir hatten aber auch keine Lust, nass zu werden und machten uns teils aus Unlust, teils aus Sorge vor Unwettern wieder auf den Rückweg.

Sobald wir die Dirtroad hinter uns hatten, gab es einen Schauer, nicht viel, aber unser Riecher bezüglich des Wetters war jetzt nicht ganz falsch.

Der Nachmittag war nun eh schon weit vorgedrungen und wir wollten zum Essen zurück nach Torrey. Auf dem Weg zeigte der Himmel eine spektakuläre Zeichnung, so dass wir für ein paar Bilder nochmal anhielten mitten am Highway 24.

Nachdem wir uns endlich losreißen konnten, ging es zurück nach Torrey, kurz ins Hotel, um die Kameras abzuladen, dann ins Red Cliffs Restaurant, wo ein großes Schild am Eingang hing: „Glutenfree Pizza and Noodles“. Sehr gut, und das hier mitten in der Pampa.

Wir stiegen also aus und gingen in das Lokal, da stand ein Paar drin, das uns mit großen Augen und mit großem Strahlen ansah.

Sie sagte in tiefstem Schwäbisch: ”Ihr seid’s doch die von myreiseblog, ich fasse es ja nicht“. Sie freute sich irgendwie unglaublich, uns zu sehen. Denn die zwei verfolgen wohl schon seit Jahren unseren Blog. Das ist ja mal was. War eine lustige Situation.

Wir quatschten eine Weile, dann war die Pizza der beiden fertig, die sie im Hotel essen wollten.
Wir aßen aber im Lokal eine sehr leckere Pizza, einmal normal und einmal glutenfree.

Unterdessen bildete sich draußen ein Mega-Himmel in Rottönen und ein Mega-Regenbogen. Ich lief immer wieder raus und freute mich wie ein kleines Kind über den Regenbogen.
Wahnsinnshimmel, wir waren sicher, heute gibt es das schon seit Tagen angekündigte Mega-Unwetter.

Wetter: bis zu 32°C, heiter bis wolkig, ein kleiner Schauer.
Sights: Notom Bullfrog Road, Capitol Gorge Hike
Wanderungen: Capitol Gorge Hike
Abendessen: Red Cliffs Restaurant
Hotel: Red Sands Hotel– $105,79 inkl. Tax
Bewertung: gut +++
Bemerkung: überraschend Gutes Motel mitten in Torrey, alles sauber guter Service, Frühtsück passte