Tag 2 – 23.04.2011 – Lancaster, CA- Ridgecrest, CA

Wie kann es denn anders sein, gegen 03:30 waren wir wieder wach. Vor allem ich, Mario hätte wahrscheinlich noch eine Weile schlafen können. Aber ich habe da so meine Methoden, ihn wach zu bekommen.
Gegen 04:00 waren wir dann beide wach, aber wir ließen es langsam angehen und machten uns und unser Gepäck ganz gemütlich reisefertig. Um 06:00 gab es Frühstück im Hotel, das wir auch um 06:01 direkt wahrnahmen.

Es gab auf Bestellung Pancakes, Eier, Würstchen, Kartoffeln, alles, was man in den USA so zum Frühstück bekommt. Wir ließen uns jeweils 3 Pancakes backen und aßen uns damit satt. Eine halbe Stunde später waren wir dann auch schon “on the road”.

1. Etappe: Lancaster, Oxford Inn – Club Ed
2. Etappe: Club Ed – Four Aces Motel
3. Etappe: Four Aces Motel – El Mirage Dry Lake, CA
4. Etappe: El Mirage Dry Lake- Red Rock Canyon State Park
5. Etappe: Red Rock Canyon State Park- Trona Pinnacles

Die Gegend um Lancaster Palmdale ist ja bekannt für einige Movie Locations, unter anderem befindet sich dort der Club Ed. Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, bei jedem Film mit guten Drehorten bei der imdb.com nachzusehen, wo ein Film gedreht wurde, und wenn die Location auf unserer Route liegt, fahren wir hin.

Dieser Hausmeister stellte sich allerdings als kauziger Kerl heraus, der es gar nicht mochte, dass wir diese Location fotografierten. Ich hatte schon viele Bilder des Hauses gesehen, daher dachte ich, man kommt da gut heran.
Es ist ein Zaun um das Haus gespannt, der aber heruntergetreten ist, und es stehen Schilder „no trespassing“ herum.

NNaja, das muss man nicht so eng sehen, dachten wir uns und gingen etwa 3 Meter hinter den Zaun, um eine bessere Sicht auf das Hotelschild zu haben, wir machten ein paar Bilder, bis „Mr. Ed“ plötzlich laut schreiend aus seinem Trailer kam und rief. „That ist definitive no trespassing!“

Recht hatte er ja…

Ich war schon wieder auf der anderen Seite des Zauns, aber Mario rief: „Oh, I‘m so sorry“ und ging auch wieder rüber.
Ed war aber mächtig sauer und rief: „Sorry did‘nt do it“ und noch ein paar andere Sachen, die er ins seinen Bart murmelte, er ging aber wieder in seinen Trailer und wir huschten schnell ins Auto und machten uns davon. Wir waren ja schon froh, dass er keine Schrotflinte dabei hatte oder gar die Polizei holte. Ob er unser Kennzeichen aufgeschrieben hat, das sahen wir nicht, aber wahrscheinlich nicht.

Das war ja was am frühen Morgen…..

Auf zur nächsten Location, wir hofften, am Four Aces Motel eine bessere Sicht zu haben und ungestört zu sein.
War natürlich verständlich, das Ed sauer war, wir haben schließlich sein Grundstück betreten, wo er sicherlich sonst viel Geld dafür bekommt, wenn er es für Film- und Fotoaufnahmen vermietet.
Etwas weiter die Straße runter befindet sich dann auch schon das Four Aces Motel, es gab auch einen Zaun, wo wir uns hüteten nur einen Schritt dahinter zu setzen. Fragen, ob wir näher ran konnten, war nicht möglich, weil wir keinen Menschen erblicken konnten, denn noch so eine Situation wie mit Ed wollten wir in jedem Fall vermeiden.

Cool wäre es natürlich, mal in diese Location reinzugehen, aber das ging wohl leider nur gegen Gebühren.

Eigentlich stand noch die Kill Bill Church auf unserer Liste, aber irgendwie waren wir weit von der eigentlichen Route abgekommen und verließen demnach Lancaster/Palmdale in Richtung El Mirage Dry Lake.

Die Landschaft ist in der Mojavewüste sehr schön, es gibt immer wieder Joshua Trees am Straßenrand und die Highways gehen endlos geradeaus. Wir fühlten uns wohl, denn das ist genau das, was wir so sehr mögen. Noch waren wir in diesem Jetlag-Zustand, den man in den ersten Tagen vor Ort hat, wo einem alles so unwirklich erscheint.

Ed`s Ausspruch war auf jeden Fall der Running Gag auf der gesamten Reise, immer, wenn sich einer entschuldigt hat für eine vermeidbare Situation, guckten wir uns an und lachten sehr über: „Sorry did‘nt do it.“

Nach einer kurzen Fahrt kamen wir auch schon zur El Mirage Dry Lake Recreation Area.

Wir zahlten unsere 15$ Eintritt und fuhren mit unserem schönen sauberen roten SUV auf den See. Wow, das war echt cool, da drüberzufahren. Es gibt keine Geschwindigkeitsbeschränkung, zumindest haben wir keine gesehen, und die Anderen rasten auch ganz schön über die trockene Piste auf dem See. Die Amis sind ja bekannt für ihre Freizeitbeschäftigung – überall, wo es möglich ist Auto zu fahren, tun sie es auch.

Wir suchten uns auf dem See eine ruhige Ecke, fuhren ein bisschen herum, machten Fotos und drehten ein paar Szenen für unseren Film. Sehr cool, mal hier gewesen zu sein, aber für uns ist es dann doch nicht ganz so eine Faszination, mit unserem Auto über den See zu fahren, wie für die Amis, zudem hatten wir auch nicht ganz so ein cooles Gefährt wie manch anderer und daher blieben wir ca. 1,5 Stunden. Es war auch sehr windig – der Wind, den wir gestern schon im Antelope Valley California Poppey Reserve hatten und der uns an fast allen Tagen des Urlaubs ständig begleitete.

Das nächste Ziel, das ich uns zuvor über Google Maps rausgesucht hatte, war der Victorville/Adelanto Airport, wo wir hofften, ein paar Blicke auf ausgemusterte Flugzeuge zu werfen, aber wie auch schon beim Mojave Airport, hier in der Gegend war nicht viel zu sehen, also peilten wir gleich das nächste Ziel, den Red Rock State Park an. Den erreichten wir über die Fahrt auf dem Highway 395, den wir bei Randsburg nach Westen verließen. Gegen Mittag erreichten wir den Park, wo wir erst einmal ein kleines Picknick einlegten.

Das Wetter war bis auf den Wind einfach wunderbar, wir cremten uns nach dem Essen mit 30em Sonnenschutz ein und wollten im Park einen kleinen Hike machen. Der Park ist wirklich schön, es gibt einige coole Steinformationen zu sehen und einen Rundweg, den man laufen kann, dafür benötigt man ca. 1 Stunde. Man kann auch noch auf eigene Faust ein bisschen herumklettern, aber wir waren noch nicht ganz fit, so dass uns erst einmal der Rundweg reichte.

Wir merkten allmählich die Müdigkeit, die so langsam anstieg. Es war aber erst früher Nachmittag und Ridgecrest, unser heutiges Ziel, war nicht mehr weit. Also entschieden wir uns, auch noch die eigentlich erst für den nächsten Tag geplanten Trona Pinnacles anzusehen.
Was sich dann als genau die richtige Entscheidung herausstellte, da sie sich im optimalen Licht befanden. Für morgens um 07:00 wäre das nicht ideal gewesen.

Also machten wir uns auf über den Highway 178 in Richtung Trona, zu den ersten Ausläufern des Death Valleys.

Der Weg zu den Pinnacles ist kaum zu verfehlen, kurz vor Trona geht die Pinnacle Road rechts ab. Unsere erste Dirtroad diesen Urlaub. Yeah!
Die Straße ist gut zu befahren, man kann sie zur Not auch mit dem PKW fahren, wenn man jedoch im Gebiet der Pinnacles noch etwas herumfahren will, bietet sich eher ein 4WD mit hohem Radstand an.

Wir haben bei den Pinnacles dann auch ein Paar getroffen, das einen Platten hatte. Denn es liegen auf der Straße doch viele spitze Steine herum und teilweise sind die Passagen etwas sandig. Man fährt also ca. 15 Minuten auf der Straße, bis man die ersten Pinnacles zu Gesicht bekommt. Vor die erste Gruppe von Pinnacles kann man direkt hinfahren und parken. Insgesamt fährt man die Dirtroad ca. 25 Minuten. Zurück geht es dann schneller.

Diese Location ist wirklich klasse. Wenn man in der Ecke ist, muss man diesen Abstecher unbedingt machen.

Wir sind noch zwischen den Pinnacles rumgefahren, was sehr abenteuerlich war, und kamen dann, um zur letzten Gruppe der Pinnacles zu kommen, nicht mehr weiter. Entweder wir haben den Weg nicht gefunden, oder aber man kommt nur noch zu Fuß hin, das meinten auf jeden Fall die beiden mit dem Plattfuß.

Der Wind hatte immer noch nicht nachgelassen, so dass wir keine Lust mehr hatten, uns auf eine längere Wanderung einzulassen. Vor allem beim Durchfahren und Fotografieren der Pinnacles ist die Zeit schnell vergangen, so dass wir dachten, dass wir lieber vor Einbruch der Dunkelheit das Gebiet verlassen wollten, außer uns war auch kein anderer Mensch mehr hier.

Also auf die Dirtroad, die uns zurück zum Highway 178 brachte. Als es dämmerte, erreichten wir auch unser vorgebuchtes Hotel in Ridgecerst. Ein Vorbuchen wäre hier trotz des Ostersamstags nicht nötig gewesen.

Wetter: warm + sonnig, leichte Wolken, sehr windig
Sights: El Mirage Dry Lake, Club Ed, Four Aces Motel, Trona Pinnacles
Wanderungen: Red Rock Caynon State Park
Abendessen: Denny's Ridgecrest
Hotel:  Best Western Plus China Lake Inn, 85,49 + 8,55 = 94,04$
Bewertung: gut +++
Bemerkung: