San Francisco 10:00, strahlender Sonnenschein
Nach einem nicht ganz so tollen Frühstück im Motel checken wir aus, wo glaubt ihr, geht es hin?
Ja, zur Golden Gate. Das Wetter ist der Hammer, der blaue Himmel wird gut sein im Kontrast zur roten Brücke.
Wir sind natürlich nicht die einzigen Touristen, die sich an diesem Tag zur Brücke aufgemacht haben, da es aber noch recht früh ist, bekommen wir immer gute Plätze sowohl auf dem Parkplatz als auch zum Fotografieren.

Die Brücke ist nun von allen erdenklichen Seiten im Kasten, jetzt fehlt uns eigentlich nur noch ein Bild mit leichtem Nebel.
Wir sind über die Golden Gate Bridge gefahren, dort geht der Hwy No. 1 in Richtung Norden weiter. Einen kurzen Abstecher wollten wir zum Leuchtturm unternehmen, nur leider war dieser geschlossen. Den Rückweg haben wir dann über Oakland, CA genommen. Die Baybridge ist auch cool, weiß gar nicht, warum die immer alle so viel Aufhebens um die Golden Gate machen, aber wahrscheinlich deswegen, weil man sie so selten sieht.
Unser Ziel heute war es, am Abend die Gegend um Los Angeles zu erreichen, von unserem Urlaub waren noch zwei Tage übrig, die wollten wir noch am Meer verbringen.
Wir sind dann auf der 101 immer in Richtung Los Angeles gefahren, diese Strecke ist wenig spektakulär, da wir auch nicht so viel Zeit hatten, haben wir auch nicht mehr groß angehalten. Neben dem Hwy 101 immer wieder Erdbeerfelder, sonst nicht viel.
Auf dem Weg dachten wir uns, dass wir eigentlich unsere letzten Tage im schönen Santa Barbara verbringen könnten, wir kamen da ja eh dran vorbei. Und da kein Wochenende war, sollte es auch nicht mehr so voll sein.

So fuhren wir ganz gemütlich immer auf der 101, wieder vorbei an Paso Robles, San Luis Obispo, Los Olivos etc. eine wunderschöne Strecke, am Himmel stieg der Mond immer höher, traumhaft.
Plötzlich, wir waren gerade über einen Hügel gefahren, war am Himmel nicht nur der Mond zu sehen, sondern auch eine dicke Wolke, was war das?
Das kann doch nicht sein, so plötzlich eine dicke graue Wolke. Richtig, das kann auch nicht sein, denn es war Rauch, und dieser stieg innerhalb weniger Minuten immer höher und höher.

Der Mond war irgendwann dahinter verschwunden. Ok, das muss wohl ein Waldbrand sein, wir konnten uns dunkel daran erinnern, dass wir die letzten Tage im TV davon gehört hatten, hatten das aber wieder verdrängt, dass es hier in der Gegend war.
Wir fuhren weiter und weiter, die Rauchwolke wurde immer größer, am Rande der Straße standen Schilder: „Achtung, Waldbrand“, uns wurde doch etwas mulmig zumute, vor allem waren wir gerade auf den Hwy 154 abgebogen, der ohne weitere Abzweigungen nach Santa Barbara führte.
Was sollten wir tun? Wir dachten, wenn man nicht durchfahren könnte, würden uns sicher Feuerwehrmänner aufhalten, oder?

Komisch war, dass hinter uns kaum noch Autos waren, aber entgegen kamen uns etliche, das Gefühl wurde mulmiger…
Wir hielten kurz an, und da sahen wir das Feuer durch die Büsche, krass – so nah war ich noch nie an einem Feuer, die Temperatur im Auto und draußen stieg an, 85, 90, 100 F, und das um 20:00 am Abend.
Die Straße war aber immer noch befahrbar, also sind wir weiter, ganz mutig. Am Rande standen überall Leute mit Kameras und Feuerwehrmänner, man konnte sehen, dass die Flammen teilweise auf die Häuser übergegangen waren. Santa Barbara brannte also.
Das bekamen wir auch im Auto zu spüren, erstens war es, wie zuvor erwähnt, extrem heiß, und auch den Rauch konnte man riechen und merken, hust….

Schnell weg da, leichter gesagt als getan, es gab ja immer nur diese eine Straße, die am Ende wieder auf die 101, die Küstenstraße, führt, diese mussten wir erreichen, um aus Santa Barbara rauszukommen.
Wir waren natürlich nicht die Einzigen, die das wollten, aber nach guten 15 Minuten haben wir es dann geschafft, den Hwy 101 zu erreichen. Hier floss der Verkehr einigermaßen flüssig, und wir mussten uns wohl oder übel im nächsten Ort ein Hotel suchen.
In Ventura im Rex Motel angekommen, erst mal TV an, direkt hinter uns haben sie die 154 gesperrt, da hatten wir ja noch mal Glück gehabt, in Ventura waren wir sicher, es ist zwar nicht ganz so schön wie Santa Barbara, aber sicher.
Das war übrigens Tag 13 der Reise, fällt mir gerade auf, das hat ja nichts zu sagen, oder?