Im Best Western River Inn in Cascade Locks, mit direktem Blick auf die Bridge of the Gods, die hier den Columbia River überquert, nehmen wir ein leckeres Waffel-Frühstück zu uns. Dann geht es zügig los, unser heutiges Ziel sind einige Ghost Towns.

Das Wetter ist wieder einmal fantastisch, heute Nacht hat es hier wohl etwas geregnet, aber der Himmel ist blau mit leichten Wölkchen, ideales Fotowetter, wir sind wirklich “The Lucky Ones”.

Erst fahren wir am Columbia River den Old Highway 30 entlang, über Hood River und The City of the Dalles. Oberhalb des Rivers geht die Straße entlang, einfach super schön hier, man hat einen tollen Blick über den Fluss.

Vorbei geht es auch an Moiser, wo es bis vor zwei Tagen noch gebrannt hat, das riecht und sieht man. Zum Glück hat es aufgehört.

Dann geht es rechts ab auf den Hwy 197 in Richtung Madras. Der erste Ort, der interessant ist, ist Dufur, hier ist die Zeit stehengeblieben. Der Ort ist sehr verschlafen, uns interessieren mal wieder alte Häuser und Autos, die touristisch hergerichteten Häuser und Läden lassen wir links liegen.

Hier ist die Welt auf jeden Fall noch in Ordnung, ein paar Kinder spielen auf der Straße, Hausfrauen gehen in den kleinen Lebensmittelladen und ein paar alte Leute stehen vor ihren Häusern und gucken uns neugierig an, alle grüßen uns freundlich.

Von Dufur aus durchqueren wir Maupin und biegen dann auf den Hwy 97 nach Shaniko, Oregon, ab. Die Landschaft hier gefällt uns wieder sehr gut, Steppe, Weizenfelder und lange, lange Straßen durch das Land, auf denen die Trucks herdonnern und wir teilweise ganz alleine sind.

Der Himmel ist auch so wunderbar, dass wir uns auf einer Anhöhe entschließen anzuhalten, um den Himmel und die Gegend zu fotografieren. Es ist sehr windig hier, aber sonst totenstill. Plötzlich ein Geräusch, ein Auto, ein Truck? Nein, nichts zu sehen, nur wir sind hier. Ein Tier?

Auch nicht, da, ca. 3 Meter neben mir, braut sich ein Mini-Twister zusammen, ganz plötzlich, er wird immer schneller und bewegt sich ca. 4-5 Meter an uns vorbei bis zur Straße, dort nimmt er seine volle Größe an, um dann im Nichts zu verschwinden.
Wow, das war krass, so was habe ich noch nie erlebt. Und zum Glück habe ich es gefilmt.

Wir halten nach dem Erlebnis die Augen besonders offen, ob wir noch einen sehen, aber nichts.

Nach einer weiteren halben Stunden Fahrt erreichen wir Shaniko Ghost Town. Shaniko ist eine Mischung aus Ghost Town und kleinem Dorf, wo noch Leute wohnen, einer Tankstelle, der das Benzin ausgegangen ist, und einem General Store.

Zudem lauter alte Autos und ein paar historische Gebäude.
Unsere Kameras laufen heiß, wir bleiben eine ganze Weile in dem Städtchen, wir sind aber auch die einzigen, die hier herumlaufen, ein paar komische Leute sitzen vor ihren Häusern, sonst ist alles still und verlassen.
Die letzte Ghost Town auf der Route ist Kent, die liegt nicht weit weg von Shaniko, ist aber nicht ganz so groß, auch hier absolute Stille, außer den Trucks, die vorbeidonnern, nichts.
In Kent steht eine alte Getreidefabrik und eine alte Tankstelle, beides gute Fotomotive.

Der Nachmittag neigt sich auch schon wieder dem Ende zu und wir fahren weiter und überqueren bei Biggs den Columbia River, um auf der anderen Seite nach Vancouver zu fahren, wo wir geplant haben, uns ein Hotel zu suchen.
Diese Seite des Flusses ist auch wunderschön, eine skurrile Felslandschaft und immer wieder Weinberge und kleine Seen, auf dem Columbia River wird hier sogar gesurft. Wir kommen an einem Ort namens BINGEN vorbei, und es sieht hier fast so aus wie in BINGEN am Rhein.

Die Fahrt mit niedrig stehender Sonne in Richtung Vancouver zieht sich dann etwas, aber schlussendlich erreichen wir unser Ziel, eigentlich das Comfort Inn in Vancouver, jedoch ist hier nur ein Days Inn, es war mal ein Comfort Inn, unser Navi kannte das aber noch nicht. Da es schon spät ist, nehmen wir das Zimmer trotzdem, allerdings ist es nicht besonders gut, aber egal, wir sind müde und hungrig.
Das war mal wieder ein super schöner Tag heute und wir sind gespannt, wie es morgen weitergeht.