Es ist Veterans Day, in den USA ein Feiertag, das heißt, jedermann ist unterwegs. In Tucson findet eine Parade statt. Wir dürfen also auf keinen Fall irgendwie nach Tucson reinfahren.

Unser Ziel ist am frühen Morgen die Mission San Xavier Del Bac. Dort stehen wir um 07:00 Uhr davor. Es ist arschkalt, ca. 5°, aber klar wie fast jeden Morgen bisher.

Die Mission macht um 07:00 Uhr auf, wir gehen auch rein, aber leider ist der Altar und das ganze Innenleben unter Gerüsten verborgen. Ich bin ja schon froh, dass außen kein Gerüst steht, denn das muss wohl bis vor kurzem noch der Fall gewesen sein.

Aufgrund der Kälte machen wir nicht so viele Bilder und begnügen uns mit der Vorderansicht. Diese 5° heute früh fühlen sich wegen des Windes kälter an.

Um nicht in den Stau nach Tucson zu kommen, fahren wir auf der Interstate zurück bis Sahuarita und fahren die Sahuarita Road nach Osten, um zum Saguaro NP East zu kommen. 2011 waren wir nur im Westteil. Wie erwartet ist der Park recht voll, schon zu früher Stunde ist der Parkplatz fast besetzt, wir holen uns am Visitor Center ein paar Trail-Beschreibungen und gehen zur Toilette. Dann fahren wir weiter zum Douglas Spring Trail. Auch hier ist der Parkplatz gut gefüllt. Hier gibt es ein verzweigtes Trailsystem, das wohl gerne von den Einheimischen auch als Joggingstrecke genutzt wird.

Wir packen unsere Wandersachen und laufen los. Die Karte, die wir im Visitor Center mitgenommen haben, ist eher schlecht, aber zum Glück ist das Trailsystem auf unserem Orux Maps auf dem Smart Phone abgebildet. Wir folgen einem Trail, der nach oben führt.

Das ist eine sehr schöne Wanderung, sie führt uns oberhalb der Wohnsiedlungen von Tucson entlang. Man läuft praktisch durch die Saguaros durch, das ist echt toll. Es geht 404 Meter hoch, unterwegs überholen wir ein paar Leute und eine Gruppe auf Pferden überholt uns.
Als wir oben angekommen sind, machen wir eine längere Pause und laufen wieder zurück, insgesamt ist der Trail ca. 8km lang. Wir waren 4 Stunden unterwegs, wie immer langsam mit vielen Pausen und Genuss.

Wir fahren dann noch in den Ostteil des Parks und es ist gar nicht mehr so voll hier, wir sehen kaum Leute, allerdings gefällt uns dieser Teil des Parks nicht ganz so gut wie der Westteil, aber nun sind wir mal hier. Wir fahren den One Way Loop bis zum Ende und beschließen, den Rest des Tages und den Sunset im Westteil zu verbringen.

Gesagt, getan, wir suchen uns einen Weg aus, um die Stadtmitte zu meiden, denn die Parade ist gerade noch im Gange, wir fahren daher über die I-10 und den Highway 86. Wir fahren am Flugzeugfriedhof und am Pima Airspace Museum vorbei – da juckt es uns ganz kurz in den Fingern, aber der Parkplatz ist proppenvoll, also muss das noch warten, an einem Feiertag ist das keine gute Unternehmung.

Auf der Straße hält sich der Verkehr in Grenzen und wir erreichen in einer guten Stunde den Saguaro NP West. Der Eintritt in den Park ist heute im Übrigen frei.
Im Westteil gibt es auch einen Loop, der aber im Gegensatz zum Ostteil über eine Dirtroad führt, was uns besser gefällt.

Erst mal steuern wir einen der Picknickplätze an und machen eine ausgiebige Mittagspause. Dann fahren wir den Loop und laufen immer mal wieder kleine Wege, welche, habe ich mir gar nicht gemerkt. Einige sind in jedem Fall wunderschön und geben einen sehr guten Einblick in die Vegetation hier im Park. Kurz vor Sundown suchen wir uns eine schöne Stelle mit ein paar schönen Saguaros und bleiben dort, bis die Sonne untergegangen ist.
Leider schließt der Park nach Sonnenuntergang, daher halten wir uns lieber mal in der Nähe des Ausgangs auf, denn die Tore werden geschlossen und übernachten wollten wir hier nicht.

Dass die Ranger eine Kontrollfahrt machen, nahmen wir an, aber sicher waren wir uns nicht.

Wir hätten noch mehr Lust gehabt auf Lichtexperimente, vor allem, weil es heute Abend schön warm ist im Gegensatz zu den anderen Nächten, aber das geht leider nicht, wenn der Park zumacht.
Es gelingen trotzdem ein paar ganz schöne Bilder vom Sunset und in der Blue Hour.

Zum Hotel müssen wir wieder zurück an die Interstate 10, die Straße dahin ist stockduster, aber am Straßenrand stehen Tramper, die wir erst gar nicht erkennen, denn sie sind dunkel gekleidet. Ohne irgendeine Lichtquelle stehen sie dort, nicht ganz ungefährlich.

Wir checken dann ins Hotel ein und fahren noch zur neuen Mall, die sich ganz in der Nähe des Hotels befindet. Wir kaufen uns beide einen neuen Pulli, bei Asics, dort werden wir vom Verkäufer mit den Worten: „Welcome to Las Vegas“ begrüßt. Äh? Ihm fällt es gleich auf und er verbessert sich: „Welcome to Tucson“, er erzählt uns, dass er bis vor einer Woche in einer Mall in Las Vegas gearbeitet hat und hergezogen ist. Wir unterhalten uns mit ihm über Las Vegas und er will etwas über unsere Reisen wissen. Ein netter Typ. Er meinte dann auch noch, dass die Umsätze in den Geschäften zurückgegangen sind, und schiebt es, wie auch wir, auf den schlechten Wechselkurs zum Euro, denn gerade in Las Vegas wären es doch hauptsächlich Europäer, die dort shoppen würden.

Auf dem Rückweg überfahren wir fast einen Typen, der völlig unbeleuchtet und in schwarzer Kleidung auf der Straße steht. Was für ein Schreck! Was der wohl da gemacht hat, es war kein Haus weit und breit auf einer Parallelstraße der Autobahn, ob er es drauf angelegt hat, dass einer aussteigt? Na, wir sind nicht ausgestiegen und waren nur froh, ihn nicht erwischt zu haben.

Dann haben wir Hunger, wir wählen heute das Texas Roadhouse aus, das neben unserem Hotel ist. Wir bekommen noch einen Platz für zwei, aber das Restaurant ist extrem voll und dementsprechend laut ist es hier drin. Wir essen schnell und sehen zu, dass wir wieder rauskommen.

Dann gehen wir ins Zimmer und lesen die Bilder ein. Denn das waren heute recht viele Saguaro-Fotos.