Tag 18 – 06.05.2012 – Page – Grand Caynon- Williams
Nachdem wir uns gestern entschieden hatten, Page zu verlassen, packten wir also nach einer ruhigen Nacht unsere Koffer zusammen. Wir holten uns Frühstück auf’s Zimmer und ließen alles in Ruhe angehen.
Unser heutiges Ziel war der Grand Canyon, der Weg dorthin ist aber nicht sehr weit, daher gingen wir vorher erst noch mal zum Walmart und kauften ein paar Dinge ein.
Dann sahen wir uns unser Auto an und entschieden, dass es eine Wäsche vertragen könnte. In Page gibt es viele Autowaschanlagen, eine war direkt vor unserem Hotel.
Also Kleingeld geholt an der Tankstelle und rein in die Waschanlage, bzw. Self Auto Wash, Mario spritzte das Auto mit dem Dampfstrahler ab.
Das musste reichen, um nicht gleich bei Rückgabe des Autos den Eindruck zu erwecken, dass wir unerlaubte Straßen gefahren wären.
Nachdem wir das alles erledigt hatten inklusive Tanken und Eisholen, machten wir uns auf den Highway 89 in Richtung Süden auf.
Die Strecke nach Cameron waren wir schon in alle Richtungen gefahren, aber immer wieder ein tolle Gegend.
Es war für USA-Verhältnisse wirklich voll auf der Straße, alle hatten es eilig, es war Sonntag und es wollten wohl alle Wochenendausflügler nach Hause.
Aber auch einige extrem schnelle Trucks waren unterwegs.
Wir fuhren eher gemütlich, wie immer die vorgeschriebene Geschwindigkeit von 65 Meilen.
Plötzlich ein Öl-Truck hinter uns. Der war so nah dran, dass ich seine Front im Spiegel kaum gesehen habe. Aber er schaffte es nicht uns zu überholen, weil es wie gesagt sehr voll war.
Ab und zu kam eine Pasing Lane, bei der nächsten versuchte er es also wieder.
Er gab volle Kanne Gas und zog an uns vorbei.
Er war gerade vorbei, da kam er ins Schwanken und konnte seinen Truck kaum auf der Spur halten. Mario ging erst mal etwas vom Gas, denn so ein umgekippter Öl-Truck vor uns, das konnten wir nicht gebrauchen.
Zum Glück schaffte es der Truckfahrer aber, seinen Wagen wieder zu bremsen, und das Schwanken hörte auf.
Mann, das war ein ganz schöner Schreck, nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn er umgekippt wäre.
Wir fuhren erst mal eine Weile langsamer, damit wir nicht wieder in die Nähe des Trucks kamen.
An der Kreuzung Highway 89/Highway 64 bogen wir nach rechts ab.
Mittlerweile hatte sich der Himmel etwas zugezogen, es wurde dann auf dem Highway 64 auch immer kühler.
Wir waren die letzten Tage ja nur Hitze gewöhnt, so dass uns ca. 16-19 Grad schon kühl vorkamen. Aber es tat auch mal gut.
Die Landschaft verändert sich auf dem Highway 64 dann plötzlich von karg zu waldig, zur Rechten gibt es immer wieder kurze Blicke in den Grand Canyon oder einen Seitenarm davon.
Nach einer Weile erreichten wir den Grand Canyon National Park. Am Eingangshäuschen zeigten wir unseren Annual Pass vor. Der Ranger gab uns einen Plan vom Park.
Der erste Stopp war beim Desert-View-Point-Parkplatz. Als wir die vielen Autos sahen, schon mal der erste Schock, aber das hatten wir ja nicht anders erwartet. Der Grand Canyon ist nun mal eine Hauptattraktion in den USA und der ganzen Welt, daher sind hier eben auch Leute aus aller Welt. Und das immer.
Wir fanden aber noch eine Parklücke für unseren Buick. Dann gingen wir zum Rim vor.
Ich war wirklich gespannt auf den ersten Blick in das große Loch.
Wir gingen also mit ca. 50 Leuten im Gänsemarsch zum Aussichtspunkt.
Ja, der Blick in den Canyon war schon ganz schön, aber vom Hocker gehauen hat es mich nicht. Kann aber auch daran liegen, dass wir ja nun schon vieles gesehen haben, auch ähnliche Ausblicke hatten. Ein Blick über die Colorado-River-Schlucht bietet ja auch der Canyonlands National Park.
Oder es lag einfach an den viel zu vielen nervigen Menschen, die hier rumwuselten.
Auch der Blick in den Horseshoe Bend, der mich jedes Mal flashed, auch noch beim 3. Mal.
Wir blieben eine Weile am Punkt, suchten uns eine kleine Mauer und beobachteten die Leute, mit einer Timelapse.
Dann fuhren wir weiter, immer am Rim entlang.
Im Grand Canyon Village gingen wir in die Yavapai Lodge, um nach einem Zimmer zu fragen.
Das günstigste Zimmer sollte hier 170$ kosten, auch in den anderen Lodges war kein günstigeres mehr frei.
Da wir uns aber eh nicht ganz sicher waren, ob wir eine Nacht hier am Grand Canyon verbringen wollten, entschieden wir uns erst mal gegen eine Buchung.
Wir suchten uns einen Parkplatz am Rimtrail und aßen erst mal etwas, dann packten wir unsere Sachen und liefen eine Weile.
Der Weg war aber echt öde, asphaltiert und führte fast immer an der Straße entlang, das musste doch auch anders gehen.
Also gingen wir zurück zum Auto und warfen einen Blick auf die Karte, am South Kaibab Trail geht es also hinunter. Wir fuhren zu einem Parkplatz in der Nähe, mussten da erst mal eine Weile warten, bis was frei war. Von dort aus liefen wir dann ein Stück durch den Wald zum South Kaibab Trail. Dorthin fährt nur ein Shuttle Bus oder man geht eben zu Fuß hin.
Der Trail schlängelt sich in Serpentinen in den Canyon hinunter, das war ganz schön. Und zu viele Leute waren auch nicht unterwegs, denn vor allem der Rückweg schien anstrengend zu sein.
Das machte uns aber nichts. Vor allem, weil es heute nicht ganz so heiß war, konnte man die Wanderung eher genießen.
Wir gingen eine Weile hinunter, wie weit genau, weiß ich nicht, ca. 45 Minuten waren wir unterwegs, dann kehrten wir um.
Zurück auf dem Rim Trail wollten wir eigentlich noch zu einem Aussichtpunkt Torowheap Point, diese Idee hatten aber ca. 500 andere Leute. Schon beim Anblick des Parkplatzes verging uns die Lust.
Wir entschieden, dass wir genug vom Grand Canyon gesehen hatten und machten uns dann auf in Richtung Tusayan, auch hier guckten wir nicht mehr nach einem Hotel. Wir fuhren bis Williams durch, ohne groß anzuhalten.
Die Strecke ist ganz schön und es gibt dort auch noch viele Wanderwege.
Wir schauten unterwegs schon mal nach einem Hotel oder einer schönen Lodge, aber wir konnten weder Schilder noch Hotels entdecken, erst in Williams zeigten sich die ersten.
Alles, was man will, vom Best Western bis zum Motel 6, Williams hat alles zu bieten, befindet sich direkt an der historischen Route 66 und bezeichnet sich selbst als Tor zum Grand Canyon.
In Williams befindet sich auch ein großer Bahnhof, von wo aus man mit dem Zug zum Grand Canyon fahren kann.
Die Spritpreise hier lagen alle weit über 4$. Zum Glück hatten wir noch genug Sprit im Tank.
Wir fanden am Ende der Stadt ein Comfort Inn, mit der Kette hatten wir noch nie schlechte Erfahrungen gemacht und auch das Hotel hier machte einen guten Eindruck.
Wir buchten uns für eine Nacht ein Zimmer.
Nach dem Einchecken machten wir uns auf in den Ort, um noch ein paar Bilder der Route 66 zu machen, und um was zu essen.
Es war schon etwas später, so dass das Licht nur an einer Seite der Straße noch passabel war. Die andere Seite müssen wir uns in der Früh vornehmen.
Wir bummelten also eine Weile durch den schönen, aber auch touristischen Ort Williams. Es war aber nicht sehr voll.
Zum Essen lockte uns ein Straßencafé mit Livemusik. Man konnte draußen sitzen, Leute beobachten und der Musik lauschen, das war ganz witzig.
Nur leider war das Essen eher schlecht und teuer. Aber was soll’s, kann man mal einen Abend verschmerzen.
Nachdem uns kühl wurde auf der Terrasse, gingen wir zurück ins Hotel und machten uns einen gemütlichen Abend.
Wieder mal ein schöner Tag ging zu Ende, und wir hatten nun endlich mal den Grand Canyon gesehen.
Wetter: | ca. 18-20 Grad und eher bewölkt, am Abend sonnig |
Sights: | Grand Canyon, Route 66 |
Wanderungen: | South Kaibab Trail |
Abendessen: | Route 66 Café Williams, AZ |
Hotel: | Comfort Inn Williams – $85,49 + Tax – $95,96 |
Bewertung: | gut +++ |
Bemerkung: |