Tag 1 - Sonntag, den 15.09.2019 |
Hannover - Frankfurt - Chicago - Chesterton
Um 03:45 Uhr klingelte schon wieder der Wecker. Fix unter die Dusche gehüpft, ein Frühstück zubereitet und schon waren wir abfahrbereit. Das Taxi kam pünktlich.
Am Airport in Hannover war die Hölle los, es wurde gebaut, daher gab es Einschränkungen. Gut, dass wir zeitig da waren.
Der Zubringerflug nach Frankfurt erhob sich pünktlich um 06:35 Uhr in die Lüfte. Nach ca. einer Stunde landeten wir sanft in Frankfurt.
Wir hatten jede Menge Zeit eingeplant, so liefen wir jeden möglichen Gang ab, um noch ein bisschen Bewegung vor dem langen Flug zu bekommen.
Dann setzten wir uns an einen ruhigen Platz und aßen unser Frühstück. Um 09:30 Uhr begann das Bording für unseren Lufthansaflug nach Chicago.
Ich hatte für uns Plätze in der letzten Reihe reserviert, da ich gerne in einer 2er- Reihe sitze. Es gibt ja nun keine wirklich guten Plätze in der Economy Class, da heißt es: Irgendwie 8-9 Stunden überleben.
Zum Glück sind wir beide nicht sehr groß und auch nicht breit, so dass wir im Gegensatz zu anderen auf den engen Plätzen immer noch ein bisschen mehr Platz haben.
Wir setzen uns hin, versuchen es uns gemütlich zu machen. Noch ist die Reihe vor uns leer, das wird natürlich nicht so bleiben.
Ich gucke so den Gang entlang und dann kommt er, The Mountain. Da kam wirklich Ser Gregor Clegane, himself.
Der dickste und größte Typ, der je in ein Flugzeug eingestiegen ist, zwängt sich den Gang entlang und er geht weiter und weiter, ich denke mir: NEIN, nicht hier, nicht hierhin. Und wo nimmt er Platz, genau vor mir. Er drängt seine 200 kg Fleisch in den Sitz und bang, gibt der Sitz nach. Ich werde um rund 10 cm meines Platzes beraubt.
Zudem hatte ich so ein Ding zwischen den Füßen, das habe ich auch noch nicht erlebt.
Ich finde das ehrlich gesagt unverschämt, bin aber in dem Fall hilflos. Ich bin echt sauer, wie soll ich das jetzt fast neun Stunden so aushalten.
Leider ist der Flieger bis auf den letzten Platz ausgebucht, so dass ein Umsetzen nicht möglich ist. Ich bin angepisst.
Zu allem Überfluss lehnt er, sobald die Reiseflughöhe erreicht ist, ohne Rücksicht auf Verluste auch noch die Rückenlehne zurück, die sich ja ohnehin schon in der Position befindet, die sie haben sollte, wenn der Vordermann sich zurücklehnt. Zack, noch mal 10 cm weniger Platz.
Jetzt fühle ich mich wirklich wie eine Ölsardine. Mit einem guten Abstand Filme gucken oder aber mein Tablet auf den Tisch vor mir zu stellen ist kaum komfortabel möglich.
Zudem empfand ich es als eher unsicher so zu hocken, da ich im Notfall echt Probleme bekommen hätte die Brace Position einzunehmen. ich denke auch, dass der Typ vor mir sicher damit noch mehr Probleme bekommen hätte. Warum lassen sie so was zu, ist der Lufthansa am Ende die Sicherheit der Passagiere egal?
Ich sage euch, ich hasse diesen egoistischen, fetten, großen Typen. Warum bucht der nicht Premium Economy?
Leider kann ich nicht viel machen und muss diese Situation aushalten. Ab und an haue ich mal ordentlich vor den Sitz, der Typ ist aber so stumpf, dass er das noch nicht mal merkt. Wenn er es gemerkt haben sollte, dachte er sicher, war eine Turbulenz. Turbulenzen, nein ein kleines Erdbeben gab es jedes Mal, wenn er sich bewegte oder gar seinen Sitz verließ. Letzteres tat er zum Glück nur sehr selten, da es auch für ihn jedes Mal in einen mit Schweißausbrüchen verbundenen Akt ausartete.
Ich komme also nicht wirklich zu so was wie Schlaf oder gar Erholung.
Zu allem Überfluss nerven noch ein paar Typen, die sich entschieden haben, hinter unserem Sitz Party zu feiern und ständig an meiner Lehne ziehen. Ich bin etwas genervt, aber immer ruhig bleiben. Aufregen bringt in dem Fall nichts. Ich bitte sie freundlich, das zu unterlassen, bringt auch nichts. Die Flugbegleiter interessiert es auch einen Dreck, dass eine Party mit mehr als fünf Personen im Gang stattfindet, was ja eigentlich gar nicht erlaubt ist. Erst als Mario kurz mal die Beine ausstrecken will und sich hinter seinen Sitz stellt, kommt eine Stewardess angerauscht und sagt, dass sich das auflösen muss. Das war schon ein bisschen lächerlich.
Was gibt es noch zum Flug zu sagen: Das Essen ist einigermaßen schmackhaft, Getränke werden auch gereicht oder stehen in den Küchen zur Verfügung.
Immerhin geht dann die Zeit irgendwie rum und wir landen sanft gegen 12:55 Uhr in Chicago.
Wir gehen zügig zur Immigration durch, wir können an die Automaten. Leider kann das Wunderwerk der Technik mal wieder meinen Pass nicht einlesen. Das kam schon das ein oder andere Mal vor, da er aber in Las Vegas letztes Jahr wieder gelesen werden konnte, war ich optimistisch. Auf dem Amt und auch bei der deutschen Passkontrolle gab es nie Probleme, das hatte ich extra kontrollieren lassen.
Aber egal, die Einweiser sagen, es ist nicht schlimm, ich soll ein Zollformular ausfüllen. Habe ich ja schon zu Hause gemacht und ziehe es fix aus der Tasche.
Es gibt auch keine Zeitverzögerung, da eh alle, ob nun mit Ausdruck vom Automat oder ohne, sich noch mal an einen Schalter stellen müssen.
Zum Teil werden da noch mal die Fingerabdrücke genommen. Und unser Officer will dieses Mal viel wissen, sogar nach unseren Jobs in Deutschland werden wir gefragt, das hatten wie auch noch nie. Wir antworten auf alles wahrheitsgemäß und freundlich und dann sind wir auch schon nach ca. 40 Minuten raus und steuern auf den Exit zu. Dort folgen wir dem Schild Rental Cars.
Seit kurzem gibt es in Chicago ein neues Gebäude, in dem sich alle verfügbaren Rental-Car-Unternehmen befinden. So auch Alamo, bei denen wir einen Fullsize SUV gebucht haben. Alle Mann in den Bus und nach wenigen Minuten sind wir auch schon da. Das Rental Car Terminal ist schick, modern und übersichtlich, klasse gemacht. Vor uns stehen nicht viele Leute an, nein, wir haben kein „Skip the Counter“ – ich rede immer noch gerne mit einer Person.
Wir kommen schnell dran und können dann mit unseren Unterlagen mit der Rolltreppe in Level 2 fahren. Dort händigen wir einer netten Dame unsere Unterlagen aus, sie sagt, wir sollen warten. Eine Choiceline von Fullsize SUV gibt es gerade nicht.
Sie bringt uns einen silbernen Nissan Armada.
Am Schalter hatte man uns einen Chevy Tahoe oder Ford Expedition versprochen. Aber der Nissan schaut auch gut aus, wir fragen die Dame noch mal nach einem Tahoe. Sie sagt, es gibt keinen Tahoe oder Ford Expedition. Ok, dann nehmen wir den Nissan. Er ist zwar nicht ganz sauber, aber hat nur 4296 Meilen auf der Uhr.
Wir richten uns häuslich ein.
Kurz wundern wir uns darüber, dass das Paar (The Mountain und seine Frau) nur wenige Minuten nach uns einen schwarzen Tahoe gebracht bekommt.
Aber wir sitzen schon drin im Schiff, denn es fällt uns ein, dass der Tahoe auf Dirtroads doch recht geschwommen ist und uns das nicht so gut gefallen hat.
Wir freunden uns recht schnell mit dem Autochen an – geben ihm aber keinen Namen.
Routiniert chauffiert Mario die dicke Karre aus dem Airport geradewegs auf die Interstate, die uns zum ersten Ziel für heute, dem Ort Chesterton in Indiana, bringen soll.
Ein bisschen Verkehr herrscht natürlich auf den Straßen rund um Chicago, aber bekanntlich fahren die Amerikaner ja sehr entspannt und wir passen uns an.
Nach gut 1,5 Stunden Fahrt, auf der wir die Stateline zu Indiana überfahren haben, landen wir in Portage, IN. Bei Aldi machen wir die ersten Einkäufe; nicht, dass ich ein Aldi-Fan bin oder zwingend deutsches Essen im Urlaub benötige, aber die sind bei Auswahl, Preis und Qualität der glutenfreien Produkte einfach vorne mit dabei.
Zudem kaufen wir noch ein bisschen Joghurt, Wurst und Käse.
Nächster Shoppingstopp ist der Dollar Tree in Chesterton, wo wir alles an Hygieneprodukten kaufen, was wir benötigen (Zahnpasta, Duschgel, Lotion, Zahnseide, etc.) Neben diesen Dingen kaufen wir noch Behältnisse für das Eis, zwei Becher für Tee und dies und das. Waren wohl 26 Teile, denn die Rechnung beläuft sich auf $26.
Wir haben immer noch nicht alles, was wir so benötigen, zusammen, daher geht es zum WAAALMAAART.
Aber erst checken wir mal ein.
Gebucht hatte ich das Hilton Garden Inn in Chesterton in der Nähe der Indiana Dunes. Das Hotel ist wie erwartet gut.
Zu Hause freuen wir uns immer schon auf den Walmart, am Ende laufen wir dann am ersten Abend recht fix durch und suchen das Nötigste zusammen.
Da wir viel in städtischem Gebiet unterwegs sind, haben wir fast jeden Abend einen Walmart zur Verfügung. Trotzdem muss der Ersteinkauf sein.
Leider bekommen wir nicht unsere geliebte große Coleman Kühlbox, wir entscheiden uns daher für eine etwas andere Form und Marke.
Natürlich können wir auch an dem ein oder anderem Leckeren wie Reese oder M&M’s nicht vorbei gehen, ohne dass was davon in unserem Wagen landet. Eine Packung von jedem sollte uns aber für die nächsten 3,5 Wochen reichen, wir wollen ja schließlich am Ende nicht so aussehen wie manch einer, der hier einkauft.
Der Aufenthalt beim Walmart nimmt ca. eine Stunde in Anspruch, als wir rauskommen, ist es fast dunkel.
Der Besuch der Indiana Dunes wird auf morgen früh verschoben.
Wir bringen unsere Einkäufe ins Zimmer.
Jetzt haben wir, angeregt vom Walmart, Hunger. Gegenüber vom Hotel sehen wir Aj’s Pizza, die haben glutenfree, sehr gut. Also gehen wir rüber.
Wir lassen uns einen Platz draußen geben, denn es ist ein lauer Abend. Mit uns sitzt ein Paar auf dem Patio, das, wie man es in den USA gewohnt ist, gleich einen Plausch mit uns hält.
Nachdem wir uns eine leckere Pizza geteilt haben, sind wir satt und sehr müde.
Im Zimmer organisieren wir noch kurz unsere Koffer um, damit wir morgen früh gleich startklar sind für den Roadtrip.
Flug: | LH 49 / LH 430 |
Kosten pro Person: | Meilenschnäppchen |
Sitznummer: | 47 B |
Bemerkung: | Ich hatte vor mir einen sehr großen und übergewichtigen Menschen sitzen, daher war mein Sitz rund 10 ca. weiter hinten als üblich, das war sehr störend. |
Bewertung: | Das Personal war nett, pünktlich - die Airshow ging nicht |
Wetter: | Heiter bis wolkig ca. 25° C |
Sights: | keine besonderen an dem Tag |
Wanderungen: | keine Wanderungen an dem Tag |
Abendessen: | glutenfreie Pizza (AJ's Pizza Co, 3050 Matson St, Chesterton, IN) |
Hotel: | Hilton Garden Inn Chesterton - 501 Gateway Boulevard - Chesterton IN |
Bewertung: | gut +++ |
Bemerkung: | Das Hotel war gut, Personal sehr freundlich. Die Ausstatung ok, leider ein wenig in die Jahre gekommen. |
Mietdauer: | 25 Tage |
Ort: | Chicago ORD |
Vermittler: | ADAC |
Anbieter vor Orte: | Alamo |
Gebuchte Kategorie: | FFAR - Fullsize SUV (Ford Expedition/ Chevrolet Tahoe) |
Erhaltenes Fahrzeug: | Nissan Armada |
Upgrade: | war nicht nötig |
Upgrade Kosten: | - |
Ausstattung: | Navigation, 360° Camera, Adaptive Cruise Control, Toter Winkel Assistent, Dachfenster, Sitzheizung, USB, Bluetooth, usw |
Bewertung: | Super Auto, indem wir viel Platz hatten. |
Strecke: | Alamo Rental Car - Portage - Chesterton |
Kilometer: | 120km |