Tag 9 - Montag, den 23.09.2019

   Waynesboro, VA - Spruce Knob, WV - Seneca Rocks, WV - Weston, WV

Heute wollten wir, als der Wecker um 05:00 Uhr klingelte, noch schön gemütlich in den Betten liegen bleiben. Aber hilft ja nichts, wir haben ja schließlich Urlaub, schlafen können wir auch zu Hause.
So sind wir nach dem Frühstück gegen 07:00 Uhr „on the road“ und fahren heute mal nach Norden in Richtung Staunton, VA.
Das ist eine schöne alte Stadt, wir laufen eine Weile herum und machen ein paar Fotos.

Dann folgen wir bei bestem Wetter dem Highway 250 nach Nordwesten mit dem Ziel Spruce Knob, dem höchsten Punkt von West Virginia.
Die Strecke gefällt uns sehr gut, es ist schön hügelig und jeder Ort hat eine hübsche weiße Kirche oder auch zwei oder drei.
Die Verbindung weiße Kirche, blauer Himmel grüne Bäume gefällt uns extrem gut.
In den kleinen Orten ist nicht viel los, wenn wir doch einen Menschen treffen, werden wir freundlich gegrüßt, wenn auch der ein oder andere sicher verwundert ist, was wir hier so tun.

Außer uns verirren sich sicher nicht viele (deutsche) Touristen in diese Ecke.

Je weiter nördlicher und umso höher wir kommen, desto mehr färbt sich das Laub. Schaut toll aus.

An der Grenze zu West Virginia – Mountain Mama – haben wir Glück und es sind zwei schöne Staaten-Schilder vorhanden. Welcome to Virginia und West Virginia stehen super platziert, um ein Foto davor zu machen.

„Take me home Country Road“ trällern wir immer wieder lautstark vor uns her bei der wunderschönen Fahrt durch die idyllische Landschaft.

Es geht immer höher und höher auf einer kurvigen Straße, bis wir den Gipfel Punkt mit 1482 Metern erreichen.

Als wir aussteigen, bekommen wir kurz einen Kälteschock. Natürlich ist es nicht kalt mit ca.22°, aber gegenüber den 30° von gestern frieren wir. Es weht zudem ein kühler Wind.

Mountain Mama …. to the place where I belong….

Ich denke mal, hier muss John Denver gewesen sein, als er das Lied schrieb, so schön ist es hier.
Der Himmel mit den tollen Wolken tut sein Übriges für ein Wow-Gefühl, als wir die Landschaft betrachten.

Auf dem Spruce Knob steht ein kleiner Aussichtsturm, und es ist möglich, eine kleine Runde zu laufen, machen wir natürlich.

Eigentlich haben wir schon wieder Hunger, aber hier oben ist es zu windig, um am Auto ein Picknick zu machen. Deshalb halten wir weiter unten noch mal an und verbinden das Picknick mit einem Fotoshot der Straße.

Vom Spruce Knob aus ist es jetzt nicht mehr weit zum nächsten Ziel, den Seneca Rocks. Diese Steinformation liegt im Monongahela National Forest und gehört zu den bekanntesten Landmarken in West Virginia.
900 Meter erheben sie sich oberhalb des North Fork Branch of he Potomoc River.

Auf den Anblick hatte ich mich gefreut. Leider hat sich eine Wolkendecke vor die Sonne geschoben.

Wir gehen erst mal hoch, dazu überqueren wir den Fluss. Dann geht es stetig bergauf, mal über Treppen, mal auf einem steinigen Pfad.

Oben befindet sich eine Aussichtsplattform mit einem schönen Blick ins Tal.

Jetzt ist hier auch Schluss für uns – wir hatten gehofft, dass noch ein Trail weiterführt, damit man die Rocks von der anderen Seite zu sehen bekommt oder man durch- oder drüberlaufen kann. Das ist aber nicht möglich bzw. es wird davon abgeraten, es ohne Ausrüstung für Kletterer zu probieren.
Wir hängen an unserem Leben, daher gehen wir nach einer kurzen Pause den Weg zurück.

Die Wolken wollen einfach nicht weichen, so dass wir kein besonders gutes Bild von den Seneca Rocks einfangen können.

Wie immer rennt die Zeit, aber das macht nichts, denn im Prinzip haben wir jetzt alle Ziele für heute gesehen und Bewegung hatten wir auch.

Daher setzen wir uns wieder ins Auto und fahren in Richtung unseres heutigen Übernachtungsortes. Der Gedanke, heute mal ein paar Stunden vor Sunset im Hotel anzukommen, gefällt uns. So gibt es keine großen Pausen mehr auf der weiteren Fahrt nach Buckhannon, WV.

Unterwegs zieht sich der Himmel immer mehr zu und es fängt an zu regnen. Uns ist es jetzt egal, da wir im Auto sind und nichts weiter vorhaben.

Buckhannon, WV, ist ein richtig hässliches Kaff. Eventuell macht es auch das Wetter, aber es gibt nur Industrie und entlang der Hauptstraße die üblichen Fastfood-Buden.

Sogar das Hampton Inn gefällt uns nicht. Es ist schon älter, was ja normalerweise kein Problem ist. Aber dieses ist nicht nur älter von außen, sondern auch von innen.

Die Dame, die uns am Empfang begrüßt, ist sehr freundlich und gibt uns ein Zimmer im 3. Stock – aus diesem kommen wir rückwärts wieder raus, weil es darin stark nach Rauch riecht.
Wir gehen mit Sack und Pack zurück und wünschen uns bei der netten Dame ein anderes Zimmer. Wieder hoch. Das Zimmer hat eine Connection-Door, obwohl wir keine wollten, und riecht stark nach Schimmel.

Ich befürchte, dass wir in diesem Hotel kein Glück haben werden mit einem Zimmer, das unseren Anforderungen (sauber, gut riechend, oberstes Stockwerk, weit weg vom Fahrstuhl, keine Zwischentür) gerecht wird.

Die Dame teilt uns mit, dass es nur noch ein Zimmer nah am Fahrstuhl oder im unteren Stockwerk gibt.
Zudem erzählt sie uns, als wir so zu quatschen beginnen, dass das Hauptpublikum hier Bauarbeiter und Oil Worker sind. Dass die sich im Prinzip nie beschweren würden, aber auch eben im Zimmer rauchen würden, obwohl sie es nicht dürfen. Alles tut ihr sehr leid und sie weiß nicht, was sie tun soll. Ihr ist es zudem wichtig, dass wir jetzt keinen schlechten Eindruck von West Virginia und dem Hampton Inn haben.

Kein Problem, sie kann ja nichts dazu und sie ist echt bemüht, mit so anspruchsvollen Kunden wie mit uns hat sie wohl nicht oft zu tun. Das Hampton Inn hat nun mal eine „100% Satisfaction Garantie“ und diese sollte auch eingehalten werden, ob nun für den Bauarbeiter, den Geschäftsreisenden oder Touristen.

Wir fragen, ob es möglich ist zu stornieren. Kostenlos natürlich.

Leider ist Debbie nicht autorisiert diese Entscheidung zu treffen, sie sagt aber, dass der Manager es machen wird und sie gibt uns seine Mailadresse, weil man ihn gerade telefonisch nicht erreichen kann.

Ich habe in der Zwischenzeit im Netz gesucht und erspäht, dass es im nächsten Ort noch ein Hampton Inn gibt. Das soll wohl ganz neu sein. Sie empfiehlt uns, dahin zu fahren.
Klasse. Es sind auch online noch Zimmer frei.

Ob wir jetzt dieses Zimmer hier zahlen müssen oder nicht, ist uns gerade recht egal, wir sind froh, wieder es zu verlassen. Später schreiben wir dem Manager eine Mail.
(Ergebnis: Wir konnten kostenfrei stornieren)

Nach weiteren 20 Minuten Fahrt im strömenden Regen kommen wir nach Weston, WV.
Der Ort ist noch kleiner als Buckhannon und hat weniger Infrastruktur, weshalb ich ja ursprünglich auch Buckhannon als Übernachtungsort gewählt hatte.

Aber das Hampton Inn ist super neu und schick und wir bekommen ein Zimmer nach unseren Wünschen und sind super happy. Das Zimmer hat auch nur 12$ mehr gekostet als das andere. Merkwürdige Preispolitik.

Leider hat die ganze Aktion mehr als eine Stunde gedauert, also sind wir wieder nicht wirklich früh im Zimmer.
Da es kein Restaurant gibt, holen wir uns im Walmart ein Mikrowellen-Gericht und machen es uns dann noch im Zimmer gemütlich. Wir fühlen uns richtig wohl hier, so muss das sein.

Wetter: Erst sonnig, dann zogen ein paar Wolken auf, später am Tag Regenschauer 18° bis 26
Sights: Spruce Knob, Seneca Rocks
Wanderungen: Spruce Knob, Seneca Rocks (6,5km)
Abendessen: Udis Nudlen aus der Mikrowelle
Hotel: Hampton Inn - Weston, WV
Bewertung: sehr gut ++++
Bemerkung: sehr gutes, neues und mordernes Hotel

Strecke: Waynesboro, VA - Spruce Knob, WV - Seneca Rocks, WV - Weston, WV
Kilometer: 302,18km

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