Tag 19 - Donnerstag, 03.10.2019

   Glasgow, KY - Santa Claus, IN - Vincennes, IN

Die Zeit rennt und die letzte Woche der Reise ist angebrochen. Das gefällt uns nicht so gut, andererseits haben wir noch ein paar schöne Tage vor uns und diese genießen wir natürlich in vollen Zügen.

Auf das Frühstück im Holiday Inn Express verzichten wir – wir haben noch Müsli und Brot/Wurst dabei.

Unsere Route führt uns noch mal an Cave City vorbei. Das WigWam Village wird schon von der Sonne angestrahlt.

In Munfordville, KY, soll es eine Art Stonehenge geben. Da der Ort fast auf dem Weg liegt, halten wir natürlich an.
Kentucky Stonehenge entpuppt sich als privater Garten mit echten Steinen. Interessierte dürfen das Grundstück betreten.

Es ist die Kreation des aus Munfordville stammenden Chester Fryer.
Die Steine stammen alle aus dem nahegelegenen Hatcher Valley. Er ließ sie auf sein Grundstück transportieren, um sein Meisterwerk zu schaffen. Zusätzlich zu den Darstellungen, die dem weltberühmten Stonehenge ähneln, ist das Anwesen in mehrere andere Felsdarstellungen unterteilt, darunter: Earth Mysteries, The Garden of Gethsemane, Rock Gardens und Rock Park.

Das Licht ist heute Morgen noch nicht perfekt, aber für einen fotografischen Eindruck reicht es.

In Hodgenville, KY, wird es historisch, denn wir fahren zum Abraham Lincoln Birthplace National Historical Park.

Die Gedenkstätte besteht aus einem Memorial Building, in dem ein Nachbau der Blockhütte steht, in welcher der spätere Präsident geboren wurde. Zum National Historical Park gehört auch der einige Kilometer entfernte Standort der Hütte, in der die Familie Lincoln bis zu Abrahams sechstem Lebensjahr lebte.

Wir sind ja nicht so die Museumsfreaks oder extrem geschichtlich interessiert, aber wenn man schon mal vorbeikommt, sehen wir uns das natürlich an.

Das Memorial Building macht sich sehr gut auf Fotos.

Während Mario auf der Toilette ist, nutze ich die Zeit und laufe einige Mal die Treppen rauf und runter. Eine korpulente Frau, die auf einer Bank sitzt, ist sehr begeistert davon und ruft mir zu: „You are a fit young lady.“
Nun gut, wenn sie meint – ich denke mal, die Dame war kaum älter als ich.

Im Gebäude steht der Nachbau der Hütte, diese wird streng bewacht.
Das war auch schon fast alles, was es in diesem Park zu sehen gibt.

Bevor wieder ins Autos steigen, rennen wir noch ein paar Mal die Treppen rauf und runter. So ein Memorial wünschte ich mir auch in meiner Nähe, da lässt es sich klasse Sport machen.

Der Streifzug durch das Land gefällt uns wieder sehr gut heute, wir genießen das schöne Wetter meist aus dem Auto heraus und knipsen hier und da mal eine Barn, eine Straße und Felder.

In Glendale, KY, entdecken wir eine schöne rote Barn, wovon wir gerne Fotos machen möchten. Daher fahren wir auf den Parkplatz und suchen uns eine gute Position. Als wir so zugange sind, kommt eine ältere Dame des Weges und spricht Mario an, der wohlgemerkt mit seinem Smartphone fotografiert, warum er denn wohl Fotos von der Barn macht.

Mario ist recht erstaunt und teilt der Dame mit, dass er die Barn schön findet.
Die Dame ist wohl recht unfreundlich und fragt noch mal nach, ob er wirklich nicht von einem Magazin ist? Er sagt noch mal, nein, nur ein Tourist aus Deutschland, das Bild ist fürs Fotoalbum. (Dass dies online ist, muss sie ja nicht wissen.)

Dann wird sie freundlicher, jetzt stoße ich noch dazu und sie erzählt uns, dass sie ihre Barn schon sehr oft in Landmagazinen abgebildet gesehen hat, ohne dass sie ihr Einverständnis gegeben hat, und das möchte sie nicht.
Sie erzählt uns dann noch, dass sie auch schon in Deutschland war und versteht, dass wir diese Barn schön finden, weil die Scheunen bei uns anders aussehen.

Sie sagt, dass wir uns umsehen dürfen und auch gerne zu ihr in den Laden kommen können.
Wir machen noch ein paar Bilder draußen, fahren dann weiter.

In Hawesville, letzter Ort in Kentucky bleiben wir unter Brücke stehen und suchen ein Welcome-Schild. Da die Staaten hier oft durch die Flüsse begrenzt werden, sind die Schilder schon mal ungünstig platziert. Entweder sie sind nur auf der Brücke selber angebracht oder stehen so blöd, dass man nicht anhalten kann.

Um zu diesem Schild zu gelangen, laufen wir den Brückendamm hoch.

Es geht bei uns dieses Mal ein bisschen im Zickzack, wir machen Lustiges Staatenspringen.

Wir überqueren jetzt den Ohio River und sind wieder in Indiana

Auf der anderen Seite das gleiche Spiel mit dem Welcome-Schild von Indiana.

In Cannelton, IN, sehen wir uns um.

Es ist wieder einer der Orte, wo man denkt, die Zeit ist stehen geblieben. Es gab im Ort mal eine Baumwollfabrik.

Der Bau der Cannelton Cotton Mill begann 1849 und wurde 1851 abgeschlossen. Die Mühle wurde vom dem aus Rhode Island stammenden Architekten Thomas Alexander Tefft entworfen und aus Sandstein gebaut.
Sie war einst das größte Industriegebäude der USA westlich der Allegheny Mountains. In der Fabrik waren anfangs ungefähr 400 Arbeiter beschäftigt, hauptsächlich Frauen und Mädchen, sie produzierte jährlich mehr als 200.000 Pfund Baumwollwatte und vier Millionen Meter Baumwolltuch.

Die treibende Kraft hinter dem Bau der Mühle war Hamilton Smith (1804–1875), ein bekannter Anwalt aus Louisville, Kentucky. Smith‘s Vision war es, ein westliches Mühlen-Zentrum zu errichten, das mit Lowell im US-Bundesstaat Massachusetts mithalten kann.

Statt der Wasserkraft, wie in den Lowell-Mühlen, sollten jedoch dampfbetriebene Maschinen eingesetzt werden, die mit lokal produzierter Kohle betrieben werden sollten.

Diese Aufgabe erwies sich für Smith und seine Mitarbeiter jedoch als zu schwierig.

1851 wurde die Mühle von den Brüdern Dwight Newcomb (1820–1892) und Horatio Dalton Newcomb (1809–1874) kontrolliert und erfolgreich betrieben.

Die Mühle wurde 1954 geschlossen. Sie wurde 1975 ins National Register of Historic Places eingetragen und 1991 zum National Historic Landmark erklärt.

Seit 2003 ist die ehemalige Mühle ein 70-Einheiten-Apartmentkomplex für Leute mit niedrigem Einkommen.

Weiter unten am Wasser stehen noch mehr alte Fabrikgebäude, die zusehends verfallen.

Unsere weitere Fahrt führt uns nach Santa Claus, IN. Wie kann es auch anders sein, in dem Ort dreht sich alles um Santa Claus. Es gibt mehrere Nikolausfiguren, ein Christmas Village und einen Freizeitpark.
Im Ort gibt es zwei Seen, der eine heißt Lake Rudolph, der andere Christmas Lake.

So was gibt es auch nur in Amerika, einfach crazy.

Es geht nach dem Ausflug in die Weihnachtswelt weiter über Land nach Vincennes, IN, wo wir übernachten werden.

In Holland, IN, müssen wir natürlich auch noch einen Stopp einlegen. Wie erwartet, gibt es eine Windmühle und eine paar Kuh-Figuren.

In Petersburg, IN, vertreten wir uns noch mal die Beine.

Das letzte Stück legen wir ohne große Stopps zurück. Kurz vor Sunset sind wir dann in Vincennes.

Im Ort düsen wir noch schnell zum George Rogers Clark National Historic Park.

Auf dem Weg zum Hotel kommen wir noch beim Old Chicago vorbei, jetzt ein Diner, früher mal ein Theater.

Eine schöne Stadt, dieses Vincennes. Und, fast vergessen, es gibt auch noch eine Waschanlage mit einem Uncle Sam als Werbefigur, nehmen wir auch noch mit.

Jetzt ist aber gut, wir haben den Tag mal wieder voll genutzt und kommen in der Dämmerung im Hotel an.

Das Holiday Inn Express ist das einzige Hotel, das ich schon im Voraus bezahlt hatte, weil es ein sehr gutes Angebot gab.
Blöd gelaufen, denn auch hier waren wir nicht zufrieden. Auch hier war das Zimmer nicht besonders sauber und die Handtücher dreckig. Zudem wollte uns die Dame an der Rezeption partout kein Zimmer im obersten Stockwerk geben, weit weg vom Fahrstuhl, sie wären ausgebucht.
Ja gut, aber wir haben ja nun schon vor drei Monaten gebucht, die Präferenzen stehen ja so im Account. Sie zuckt nur mit den Schultern. Blöd – wenn man schon bezahlt hat, hat man wenig Hebel.

Wir lernen daraus, dass wir kein Zimmer mehr im Voraus bezahlen.
Normal hatten wir bei Holiday-Inn-Express-Hotels immer sehr gute Häuser und niemals Probleme. Wir hoffen, dass diese beiden einfach eine Ausnahme waren.
Das Zimmer war auch hier grundsätzlich schön, aber es fehlte an Sauberkeit und Service.

Über beide Hotels haben wir uns im Nachhinein beschwert und ein paar Punkte auf unseren Account gutgeschrieben bekommen.

Am Abend fahren wir noch zum Applebee’s und nehmen ein leckeres Dinner zu uns.

Wetter: sonnig und sehr warm, 33°
Sights: Kentucky Stonehedge, Abraham Lincoln Birthplace, Santa Claus
Wanderungen:  -
Abendessen: Applebee’s (Riblets + Brokkolie – Chicken Burger + Pommes)
Hotel: Holiday Inn Express Vincennes, IN
Bewertung: schlecht -
Bemerkung: Die Zimmer sind an Sich ganz schön, aber der Service war schlecht und das Hotel war nicht sauber

Strecke: Glasgow, KY - Abraham Lincoln Birthplace - Glendale, KY - Santa Claus, IN - Vincennes, IN
Kilometer: 379,29km

Mit einem Klick zum Hotel von Tag 19