Nichts Neues: Heute stehen wir um 05:00 Uhr auf. Frühstück gibt es nicht im Hotel, wir nehmen lieber die Hilton-Punkte (man kann wählen).

Unser Müsli schmeckt uns noch und macht vor allem satt.

Da wir gestern eine der Roadside-Attraktionen, die auf meiner Liste steht, nicht mehr geschafft haben, erledigen wir das am Morgen.

Der Himmel ist toll, es ist schon wieder warm und schwül. Aber wir beschweren uns nicht, besser als Regen.

Unsere Route führt uns heute immer nach Westen, wir überqueren noch einmal die Grenze zu Indiana.

Zudem ist mein Tagesplan für heute wieder prall gefüllt mit Roadside Attractions.

Nachdem wir Chief Leatherlips von allen Seiten abgelichtet haben, verlassen wir den Großraum Columbus.

Der zweite Ort auf meiner Liste ist die Clifton Gorge National Recreation Area. Ich konnte am Abend noch in Erfahrung bringen, dass auch in diesem Park, wie schon im Hocking Hill State Park, die Wasserfälle komplett ohne Wasser sind. Also entscheiden wir uns, den Park auszulassen.

So düsen wir auf möglichst kleinen Straßen nach New Castle, IN. Die Landschaft ist landwirtschaftlich geprägt und wir bekommen Farmhäuser, Kirchen, Kornspeicher und Landmaschinen zu sehen. So lieben wir das: einfach über die kleinen Straßen cruisen und aus dem Fenster gucken, zwischendurch anhalten und ein paar Bilder machen.

Diese Art zu reisen macht einen Reisebericht natürlich für den Leser etwas langweilig, weil im Prinzip nicht viel passiert Dennoch ist diese Zeit für uns zwei mit die schönste, in der wir einfach nur im Auto sitzen und durch fast menschenleere Landschaften fahren, wunderbare Gespräche führen und einfach nur Spaß haben. .

Ab und an fahren wir durch kleine Orte wie Urbana, wo wir diesen Big Boy entdeckten. Er ist die Werbefigur für einen Pizzaladen.

An dieser alten, recht baufälligen Schule halten wir kurz an, wollen ein Bild machen. Ein Mann in einem roten Jeep fährt gerade weg.
Er kommt zurück und fragt: „Hello, can I help you? I live here.“

Ich: „We thought this building is abandoned and empty. I just wanted to take a picture, may I?“

Er: „Yes, I think that’s ok. Have a nice day.“

Wir fragen uns, ob wir hier wohnen wollen würden? Eher nicht, den Bau bekommt man sicher schlecht geheizt, zudem riecht es sicher noch nach Kindern.

In Ludlow Falls finden wir unscheinbar an einer alten Brücke diesen schönen Wasserfall. Wir nutzen den Standort für ein kurzes Picknick.

Es geht weiter – Kornspeicher, Scheunen, Kirchen, Wassertürme. Uns gefällt die schöne, natürlich auch zum Teil eintönige Fahrt über das Land. Wir finden das entspannend.

Auf dem Highway 36 nahe der Ortschaft Palestine erreichen wir die Staatengrenze zu Indiana.

Kennt ihr die Serie „The Middle“ – da, wo die spielen soll, sind wir jetzt. Maisfelder, Maisfelder und noch mehr Maisfelder. Ich dachte immer, Iowa und Illinois sind die Corn States, aber Indiana steht dem in nichts nach. Wo man hinschaut: Mais. Der Opa von den Goldbergs hat also doch Recht. Who wants to see America – It’s all corn.

New Castle ist ein etwas größerer Ort, in dem es gleich zwei Roadside-Attraktionen gibt.
Zum einen „Corey the Ice House Giant“, zum anderen der „Carsized Sneaker“.

Der „Ice House Giant“ liegt zuerst auf dem Weg. Wie so oft stehen diese Figuren tagsüber immer auf der falschen Seite zur Sonne. Egal, wir finden Corey super und lichten ihn von allen Seiten ab.

Der Turnschuh in der Größe eines Autos steht auf einer Wiese an der Hauptstraße vor einem Hotel.

Nachdem wir New Castle verlassen, ändern wir die Richtung und fahren nach Norden für einen Abstecher in den Ort Montpellier, IN.

Dort begrüßt uns ein Indian Muffler Man. (Howgh) Eine ältere, schrullige Dame fragt uns neugierig, ob wir vom Fernsehen sind. No, just tourist.

Wir laufen eine Weile durch den kleinen Ort. Dann geht es wieder zurück.

An der Ecke Highway 18/Highway 3 steht ein weiterer Corey Giant, man nennt ihn den „Corey the Giant Ice Cream Man“. Einst warb er für das jetzt runtergekommene Lokal am Eck. Das leider schließen musste, weil ein paar Meter weiter eine riesige Tankstelle mit Fast-Food-Bude eröffnete.

Der Giant ist dementsprechend ungepflegt, könnte mal einen Anstrich vertragen.

Nun fahren wir nach Muncie, IN, wo wir auch übernachten, dort gibt es noch einen Giant, es ist ein selbstgebauter Paul Bunyan (Lumberjack), der für ein Restaurant wirbt. Da waren Meister der Baukunst und Kenner von Proportionen am Werke. Aber was tut man nicht, wenn einem eine Fiberglas-Statue zu teuer ist.

Es ist heute sogar noch hell, als wir das Hotel erreichen. Sehr gut, so haben wir mal wieder Zeit, in Ruhe essen zu gehen und uns im Walmart die Füße zu vertreten. Normal würden wir an so einem Tag ja mal aufs Laufband hüpfen, aber wir sind nach dem Essen beim Olive Garden zu müde. Wir müssen auch noch Wäsche waschen, das erledigen wir noch, bevor wir ins Bett fallen.