Tag 16 – Copalis Beach, Washington – Lake Quinault, WA – 01.10.2011

Heute beginnt der Teil der Reise, auf den wir uns schon sehr gefreut hatten. Bisher war es ja schon extrem schön alles, aber der echte Regenwald stand uns jetzt bevor. Ein wahres Juwel an der Pazifischen Küste der USA.
Zuvor hatte ich von zu Hause aus 2 Nächte in der Lake Quinalut Lodge vorgebucht, damit wir den Regenwald ganz genau erkunden konnten. Es kam aber anders.

Von Copalis Beach fuhren wir in Richtung Moclips auf der Route 109 immer an der Küste entlang. Das Wetter am Morgen war typisch nordwestlich, heute bewölkt und ein wenig neblig.
Dennoch fand ich die Orte Pacific Beach und Moclips einfach wunderschön.
Die Holzhäuser haben eine besondere Bauart und Farbe, einfach schön.
In Moclips entschieden wir uns, nicht mehr weiter an der Küste zu fahren, sondern den Mocpils Highway in Richtung 101 zu nehmen.

Auf dieser Straße war nichts los, sie führte durch einen schönen Wald und durch das Indianerreservat.
Wir fahren als so dahin, freuen uns auf den Regenwald und plötzlich sehen wir ca. 70 Meter weit weg etwas Dunkles, sich bewegendes Großes..
Da läuft doch tatsächlich ein Schwarzbär über die Straße.
Krass, der erste Bär, den wir in freier Wildbahn gesehen haben. Leider habe ich keine Zeit, die Kamera zu schnappen, denn nach 3 Minuten verschwindet er schon wieder im Wald.
Die Freude war groß und wir fuhren also ein bisschen aufgeregt weiter.

Wir erreichten dann den Highway 101, wo wieder jede Menge Holzlaster unterwegs waren.
Aber wir mussten nicht mehr lange fahren und waren schon gegen 10:00 am zuvor gebuchten Hotel, der Lake Quinault Lodge.
Wir konnten noch nicht einchecken, weil unser Zimmer noch belegt war, war ja klar.
Aber wir schauten uns schon mal um, die Lodge war ja von außen wirklich schön.
Wir entschieden uns also, erstmal den Loop zu erkunden und dann eben erst am Abend einzuchecken.
Mit dem Warten auf das Zimmer bis um 12:00 würden wir zu viel Zeit vertrödeln.

Also nahmen wir die South Shore Road, wo es einige Wasserfälle und Wanderwege gab.
Der erste Weg war der kurze Trail ca. 0,4 Meilen zu den Gotton Creek Falls.
Der Weg und der Wasserfall waren sehr schön. Wir machten ein paar Bilder und filmten, dann gingen wir wieder zum Auto und fuhren immer den Loop entlang.

Direkt an der Straße, ohne zu wandern, findet man die Merriman Falls und die Bunch Falls. An beiden gibt es kleine Parkbuchten, und man steht praktisch für ein Foto unmittelbar vor dem Wasserfall.
Zudem hielten wir einfach so extrem oft an und genossen den Regenwald.

Es gibt doch tatsächlich Leute hier, die den Wald als „Working Forest“ haben wollen und gegen noch mehr Naturschutzgebiete sind, daher stehen hier überall Plakate, wo drauf stand „No more Wilderness“- „Working Forest for Working Familys“.

Wir sind natürlich dafür, dass es mehr Wilderness gibt, aber die Leute hier leben eben von der Holzwirtschaft, weil ja praktisch jedes Haus in den USA aus Holz ist.
Ich bin mir sicher, das würde auch anders gehen, dass die Leute wieder Arbeit haben.
An der Upper Quinalut River Bridge überquerten wir den Fluss, obwohl man noch weiter hätte fahren können.

Aber das wäre dann zeitlich einfach knapp geworden. Da wir ja ursprünglich geplant hatten, zwei Nächte hier zu bleiben, planten wir das für den nächsten Tag.
Auf der anderen Seite waren dann keine Wasserfälle mehr, dafür wurde der Wald zum Zauberwald.
Mit offenem Mund fuhren wir den Loop und waren von jedem bemoosten Baum absolut begeistert.
Wir hielten wieder so oft es ging an, um die Natur zu genießen.
Mittlerweise war das Wetter wieder besser geworden und es kam sogar die Sonne raus.
Gegen 16:30 waren wir mit dem Loop fertig und wir hatten nicht alles gesehen, bzw. sind nur kleine Trails gelaufen.
Wir checkten dann ein und ließen unsere Klamotten im Zimmer. Das Zimmer war im Übrigen sehr klein und befand sich in den Bootshäusern. Für 140$ die Nacht war es das günstige Zimmer, das man hier buchen konnte.
Wir machten uns schnell wieder auf den Weg, denn wir wollten noch einen kurzen Trail laufen. Wir entschieden uns für den Falls Creek Trail, der praktisch direkt an der Lodge begann. Der Trail ist ca. 1,6 Meilen lang, gerade lang genug, um sich noch ein wenig zu bewegen.

Der Wasserfall ist eher klein, aber sehr schön. Uns begegnete nur ein Paar mit Hund, sonst war es sehr ruhig. Was wir jedoch immer wieder sahen, waren riesige Scheisshaufen mit Beerenresten. Gehören die wohl einem Bären?
Wir hatten ja unsere Glöckchen dabei. Denn im Wald so laut zu reden wie die Amis, fällt uns immer schwer, denn normal genießen wir die Stille.
Wir brauchten für den Weg samt Fotos ca. 1,5 Stunden.
Den Rückweg gingen wir etwas schneller, da es schon 18:30 war und wir im Dunklen nicht mehr im Wald sein wollten.
In Lake Quinault gibt es nicht sehr viele Möglichkeiten, essen zu gehen. Das eine war das Restaurant in der Lodge, wo aber eine Reservierung erbeten war und sicherlich auch bessere Kleidung obligatorisch war, als wir sie trugen.
Also fuhren wir nach Amanda Park und gingen dort in ein von Indianern geführtes Family Restaurant. Dort gab es mal wieder Burger und Pommes.

Am Abend waren wir sehr müde und ließen uns in dem etwas ungemütlichen Zimmer nieder. Die Dusche war auch nicht sehr groß, und im Ganzen machte alles einen abgewohnten Eindruck. Naja, wir hatten es dummerweise vorgebucht.
Als ich im Bett lag, bekam ich noch einen heftigen Hustenanfall, und ein Kratzen im Hals wollte nicht mehr aufhören.

Wahrscheinlich waren hier vorher Leute mit Tieren gewesen und meine Allergie schlug zu.
Gegen 21:30, wir waren soweit bettfertig, kamen noch Leute, die natürlich in das zuvor leer gewesene Nachbarzimmer einzogen. Mann, waren die laut…

Ca. bis 22:30 kramten sie und räumten sie rum. Bei uns war in der Zeit auch an Schlafen nicht zu denken, gut, dass die Zimmer keine TV-Geräte hatten. Man verstand wirklich jedes Wort von dem, was nebenan geredet wurde.
Nach einer Weile war es dann endlich ruhig, wir machten also auch das Licht aus. Aber was war das – nach 5 Minuten nahmen wir ein Geräusch war. War es ein Bär?
Nein, der Nachbar schnarchte, dass bei uns die Wände wackelten. Na toll, ich holte also meinen Kopfhörer, aber selbst mit diesem im Ohr hörte ich das Schnarchen noch und hatte Mühe einzuschlafen
Als es uns endlich gelungen war…
Es war ca. 00:00, da hörte ich ein Trampeln, ich war natürlich wieder hellwach..

Was war das?…

To be continued…

Wetter: Copalis Beach, Wa/Lake Quninalut, WA (herbstlich) morgens wolkig ca. 12 Grad mittags und nachmittags sonnig und ca. 18 Grad
Sights: Gatton Creek Falls
Wanderungen: Gatton Creek Falls, Quinault Rainforest
Abendessen: Family Restaurant, Amanda Park
Hotel: Lake Quinault Lodge $140,43 inkl Tax
Bewertung: mittel +-
Bemerkung: