Um 4 Uhr – wach- Juchu, so haben wir was vom Tag.

Wir frühstückten gemütlich in der Cabin, und als es hell wurde, guckten wir erst mal nach dem Wetter, naja, es gab ein paar helle Stellen am Himmel, aber grundsätzlich sah es eher trübe aus.
Eigentlich war der Plan, heute am Coldwater Lake eine Wanderung zu machen, wir hatten ja unsere Regenkleidung dabei, aber diese Wanderung war doch etwas länger und da macht das nicht so richtig Spaß, total nass zu werden, zudem waren wir am Tag zuvor schon mal am Highway 504 und es war zwar schön dort, aber bei gleichen Wetter wollten wir nicht noch mal hin.

Also haben wir uns entschieden, an die Windy Ridge zu fahren, eventuell hatten wir ja Glück und auf der Nordseite ist das Wetter besser, und wenn nicht, dann waren wir immerhin dort. Es ist allerdings eine kleine Tour von ca. 340 km Hin- und Rückweg, aber egal.

Nach dem Frühstück und Zusammenpacken von Fotokram und Proviant machten wir uns auf den Weg auf den Highway 504, dann auf den Highway 505 in Richtung Toledo, dann auf den Highway 12, immer in Richtung Randle, dort bogen wir auf den Hwy 111 ab in Richtung Windy Ridge.

Erst war das Wetter noch ganz schön, dann fing es an, immer nebliger zu werden und teilweise gab es kräftige Schauer, aber wir waren trotzdem sehr gut gelaunt, zur Not würden wir eben den ganzen Tag fahren. Die Landschaft ist hier ganz schön; am Highway 12 gibt es viel Landwirtschaft und immer wieder fährt man durch bemooste Wälder.

Am späten Vormittag kamen wir in Randle an und suchten die Ranger Station auf, um uns einen Pass zu kaufen, aber diese hatte zu, wir erfuhren aber an Hand eines Schildes, dass man die Tagespässe auch im Supermarkt kaufen konnte. Da wir eh noch ein paar Snacks kaufen wollten, gingen wir also in den einzigen Supermarkt im Ort.
Als wir nach dem Pass fragten und er für den heutigen Tag sein sollte, wurden wir ganz komisch angeguckt, und wir wurden vorgewarnt, dass wir den Mt. St. Helens nicht sehen würden, weil es zu neblig ist, ja, das war uns bewusst, aber wir wollten trotzdem hin.

Die wussten ja nicht, dass es wahrscheinlich unser einziges und letzten Mal ist, dass wir hier waren.

Also, nach erfolgreichem Kauf des Day Passes für 5$ fuhren wir auf den Highway 131. Nach einer Weile Fahrt auf dieser Straße durchquerten wir einen wunderbaren Zauberwald, alleine für den hatte sich die Fahrt hierher schon gelohnt.
Man sah aber hier überall deutlich die Spuren des Sommers, wir hatten heute den 2. Tag Regen nach einer sehr langen heißen Zeit, wurde uns erzählt. Das Moos und die Wiesen waren alle gelb, sie hatten also die Feuchtigkeit bitter nötig.

Die Straße schlängelte sich dann immer höher den Berg hinauf, es wurde zunehmend kühler und nebliger, aber plötzlich waren wir in einer totalen Wolkenlücke und für ca. 10 Minuten hatten wir strahlend blauen Himmel und Sonne, das ließ hoffen und wir fuhren weiter.
Diese Lücke blieb jedoch einmalig und es wurde zunehmen nebliger, puh, das war was! Wer diese Straße schon mal gefahren ist, kann sich vorstellen, was es für ein Gefühl ist, das mit ca. 15 Meter Sicht zu tun, es war ein wahres Abenteuer, aber wir wollten es durchziehen und ganz bis zur Windy Ridge rauffahren.

Wer kann schon sagen, dass er praktisch vor dem Berg stand und ihn nicht gesehen hat, so ähnlich ging es uns auch schon mal in San Francisco, wir standen auf der Brücke und haben sie nicht gesehen.

Wir hatten trotzdem viel Spaß, allerdings haben wir uns das Erklimmen der Stufen an der Wind Ridge erspart, denn es war ganz schön kalt und windig.

Wir heilten uns eine kurze Weile oben auf machten ein paar Fotos vom Nebel und von uns und machten uns dann auf den Rückweg durch das Nichts.

Außer uns waren ca. 2 andere Autos auf der Straße unterwegs.
Auf dem Rückweg auf dem Highway 131 entdeckten wir ein Schild zu den Iron Creek Falls, und wir gingen ca. 800 Meter zu einem kleinen Wasserfall durch einen wunderschönen Wald.

Nach dem Stopp hielten wir noch ein weiteres Mal an und fanden ein paar Wanderwege durch den Zauberwald, wir gingen einen von 1,5 Meilen Länge, so dass wir wenigstens einen kleinen Spaziergang gemacht hatten, es war trocken, nur noch wenig neblig, so dass man den Weg gut laufen konnte; kalt war es weiter unterhalb der Windy Ridge auch nicht wirklich.

Wir waren richtig froh, dass wir uns zu der Tour heute entschieden hatten, wir hatten einen wundervollen Tag, auf dem Rückweg hat es dann noch mal richtig geschüttet, aber wir saßen ja wieder im Auto und erreichten gegen 18:00 unsere Cabin. Zum Essen sind wir am Abend noch nach Castle Rock gefahren in ein Family Diner.

Um 20:30 waren wir wieder müde und ausgepowert und gingen ins Bett.