Tag 20 – 21.09.2014 – Los Alamos, NM – Santa Fe, NM
Da es uns am White Rock Overlook schon zum Sunset so gut gefallen hatte, konnten wir nicht anders und fuhren zum Sunrise noch mal hin. Wie zu erwarten, waren wir hier heute so früh ganz alleine, wunderbar.
Wir verließen das Hampton Inn recht früh und richteten uns am Overlook kameramäßig ein. Bis die Sonne hinter den Bergen hervorkam, genossen wir das Schauspiel des Sonnenaufgangs und den wunderbaren Blick über den Rio Grande. Wenn ich hier wohnen würde, wäre ich wohl jeden Morgen hier.
Die Überlegung, ob wir noch mal zum Bandelier NM fahren wollten, stand ja noch aus, wir entschieden uns für einen Teil, der zum Monument dazu gehört, sich aber oben am Highway 4 befindet.
Tsankawi Prehistoric Site heißt der Ort, den wir näher erkunden wollten.
Ein Weg führt zu einigen in den Fels gebauten Hütten der Puebloindianer
In der Nähe des Parkplatzes befinden sich zum Glück Toiletten, die wir erst mal nutzten, dann folgten wir dem ausgeschilderten Weg, der über schmale, in den Fels geschlagene Wege und über Leitern führt. Das macht Spaß, hier herumzulaufen.
Außer unseren Stimmen und den Schreien einiger Kojoten in der Nähe hören wir nichts, obwohl die Stadt Los Alamos recht nah dran ist.
Der Weg ist insgesamt ca. 2,5 km lang, das letzte Stück ist leider gesperrt, weil Vandalen hier gewütet haben. Daher können sich jetzt interessierte Besucher diese Felsenwohnungen nicht mehr ansehen. Schade, dass es immer mehr solche Idioten auf der Welt gibt.
Ich wollte an diesem Morgen auf jeden Fall noch nach Los Alamos in die Stadt fahren, also taten wir das auch.
Los Alamos ist nicht groß, merken wir bald, kaum sind wir in der Stadt drin, sind wir auch schon wieder raus, der Teil mit der Downtown ist zudem wegen einer Baustelle gesperrt. Man kommt nur bis zu einer Kirche, wo sämtliche Anwohner aus Los Alamos wohl gerade sind. Klar, es ist Sonntag, in den USA geht man da noch in die Kirche. Man kann sich eine der vielen aussuchen. Für jeden was dabei, ob nun Crossroads Bible Church, Christian Church of Los Alamos , Church of Christ, First Baptist Church oder andere mehr. Was der Unterschied ist, weiß der Teufel.
Die Straße, auf der wir nicht weiterkommen, heißt Oppenheimer Drive. Bekannt ist der Ort Los Alamos, weil hier 1942 das „Manhattan Project“ durchgeführt wurde. Leiter des Projektes war der Physiker Oppenheimer; was das Ergebnis des „Manhattan Project“ gewesen ist, wissen wir ja alle.
Man kann in Los Alamos in einige Museen gehen, aber dazu haben wir keine Lust. Ich wollte die Stadt mal sehen, aber das Thema Atombombe ist nicht gerade eines, womit ich mich jetzt im Urlaub näher beschäftigen möchte.
Über den Highway 502 verlassen wir den Ort wieder, aber vorher tanken wir noch mal für 2,59$, in New Mexico ist der Sprit noch billig.
Das Ziel heute ist Abiquiú, NM.
In der Nähe des Ortes befindet sich Plaza Blanca, ein Gebiet mit vielen weißen Hoodoos und anderen Steinformationen.
Orte wie Espanola, San Jose und Hernandez liegen auf dem Weg entlang des Highways 84 nach Norden. Ab und zu halten wir an. Am Santa Clara Pueblo, einem weiteren Ruinendorf hier in der Ecke, halten wir kurz an und wollen uns eigentlich die Ruinen ansehen, aber die junge Frau in dem Welcome Center nannte uns eine Summe, die wir nicht bereit waren für den Eintritt zu zahlen, zudem konnte man nur in einer geführten Tour durch das Gebiet laufen. Dazu hatten wir keine Lust.
In Abiquiú angekommen, fahren wir für einen Pinkelstopp zu einer Tankstelle/General Store. Es ist extrem voll, viele Ausflügler und Jäger. Wir hoffen nur, die wollen nicht alle zur Plaza Blanca.
Wir biegen auf die 155 ab, der Weg führt zur Dar Al Islam Moschee, diese Moschee interessiert uns aber nicht, gerade zu Zeiten von IS oder Al Quaida und Salafisten muss ich mich hier in der Nähe nicht groß aufhalten. Wir fahren lieber weiter. Plaza Blanca liegt aber wohl auf dem Gebiet, das auch zur Moschee gehört, erfahren wir durch eine Infotafel später.
Auf dem Parkplatz stehen schon vier Autos, aber das Gebiet ist groß, das verläuft sich sicher ganz gut. Zwei Gruppen von Leuten kommen auch schon wieder zurück, während wir noch etwas am Auto essen und uns eincremen.
Plaza Blanca ist nicht zu groß, dennoch kann man sich einige Zeit aufhalten, wir folgen einem Rundweg, der mit Steinmännchen gekennzeichnet ist.
Richtig schön ist das hier, wir laufen eine ganze Weile rum bis zu einem Slot Canyon, wo es nur noch mit einer Kletteraktion weitergegangen wäre. Hier im Wash, in dem man praktisch die ganz Zeit läuft, sehen wir, dass es vor einigen Tagen auch hier mächtig geschüttet haben muss, es liegen viele Äste rum, teils ist es matschig.
Nach ca. 2 Stunden und zurückgelegten 3,5 km sind wir wieder am Parkplatz. Da sind wir auch froh darüber, denn es war wieder einmal sehr heiß. Laut Wetterbericht soll es in den nächsten Tagen kühler werden, hoffentlich.
In Santa Fe hatte ich für die nächsten zwei Nächte ein Hotel gebucht, daher begaben wir uns wieder auf den Highway 84, der bis nach Santa Fe führt.
Zuvor wollten wir aber noch zum Nambe Falls, wir folgten den Schildern. Als wir an den Falls angekommen waren, erwartete uns ein geschlossenes Tor. Ja toll, was ist das denn. Hätten die nicht schon am Highway darauf hinweisen können, dass hier geschlossen ist?
Der Weg war also umsonst.
Den Rest der Strecke fuhren wir ohne Pause durch zum Hotel. Gebucht hatte ich uns, so dachte ich, was richtig Schönes. „The Lodge at Santa Fe“ hört sich gut an. Liegt auch super auf einer Anhöhe etwas nördlich der Innenstadt.
Wir checkten also ein. Eine lustlose junge Frau mit sehr roten Lippen empfing uns. Es dauerte ewig, bis wir den Schlüssel hatten, obwohl wir ja vorgebucht hatten.
Unser Zimmer war im Hauptgebäude der Lodge, in dem auch zwei oder drei Veranstaltungsräume liegen. Als wir am Zimmer ankommen, stellen wir schon nach dem Öffnen der Tür fest, dass es sich um ein Zimmer mit Verbindungstür handelt. Das wollen wir nicht. Mario geht also zurück und will ein anderes Zimmer. Das ist aber wohl gar nicht so einfach, wir treffen auf dem Flur ein Zimmermädchen, das der Tussi am Empfang erst mal mitteilte, welches Zimmer keine Verbindungstür hat.
Wir bekommen das Zimmer gegenüber, das gerade fertig geworden ist. Geht doch. Dieses Zimmer ist allerdings sehr klein, und beim Bettentest stellen wir fest, dass die schon ganz schön durchgelegen sind und quietschen. Nun gut.
Wir sind ja nur zum Schlafen hier, aber normal sollte das in einem Hotel dieser Art und vor allem Preiskategorie nicht sein.
Am heutigen Abend wollen wir uns erst mal Santa Fe angucken, wir waren ja nun schon zweimal zuvor hier, ohne in der City gewesen zu sein.
Das Hotel bietet einen Shuttleservice an, der jede Stunde bis 22:00 Uhr die Gäste vom Hotel in die Old Town bringt.
Wir nehmen den Shuttle, der um 17:00 Uhr losfahren sollte. Ok, in Deutschland würde er das auch, hier ticken die Uhren anders, so warten wir bis 17:10 Uhr.
Ca. 10 Minuten später sind wir mitten drin in Downtown. Wir wollen ein paar alte Kirchen sehen und was essen. Ein wenig durch die Läden bummeln wäre auch schön, aber hier werden wohl um 6 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt, fast alle Läden und Märkte bereiten sich auf den Feierabend vor, keine schöne Stimmung mehr.
An der Plaza finden wir ein Restaurant, das proppenvoll ist, dort bekommen wir aber ganz gutes Essen, genießen das und begeben uns dann wieder vor die Tür.
Außer in den Cafés ist nun fast gar nichts mehr los, nur noch Obdachlose und jede Menge komischer Gestalten laufen durch die Gassen.
Auch vor den schicken Hotels lungern die rum. Ach ja, da war doch was, warum wir Städte nicht so mögen.
Wir entscheiden uns, den Shuttle um 20:00 Uhr zurück ins Hotel zu nehmen. Der kommt natürlich erst gegen 20:15 Uhr.
Wir sind die einzigen Gäste im Auto und unterhalten uns ein bisschen mit dem Fahrer. Der war aus Kalifornien und erfreute sich an dem fast rechtsfreien New Mexico. Er meinte, in New Mexico darf man alles. Wir redeten dann noch über Deutschland, wovon er ganz begeistert war, vor allem von unserer Präzision und Technologie.
Zurück im Hotel, ist eine Party im Gange, praktisch am Ende des Flurs, in dem unser Zimmer ist. Mann, ist das laut, eine mexikanische Hochzeit oder so was.
Wir hoffen mal, dass die um 10 Uhr leise sind, denn wir sind heute müde.
Wir richten uns jetzt aber erst mal im Zimmer ein, duschen und sichten unsere Fotos.
Als wir so gemütlich auf dem Bett liegen, riecht es plötzlich stark nach Zigarettenrauch, als ob hier im Zimmer einer raucht. Wir gucken nach draußen auf den Flur und aus dem Fenster, da ist aber keiner, also wird wohl einer im Zimmer nebenan oder darunter eine rauchen.
Na super, das ist nicht schön. Wir verschließen die Badezimmertür und hoffen, dass derjenige sich nur eine einzige Zigarette genehmigt hat.
Aber nein, nach 10 Minuten riecht es sogar durch die geschlossene Türe wieder extrem nach Rauch. Wir wussten ja, weil wir unterschreiben mussten, dass wir im Zimmer nicht rauchen, dass es sich um ein 100% Smoke Free Hotel handelte.
So haben wir wohl als Gäste auch ein Recht auf ein 100% Smoke Free Zimmer.
Also entschließen wir uns, zur Rezeption zu gehen und mal zu fragen, ob die was machen können. Die junge Frau mit den roten Lippen ist wieder da.
Wir schildern ihr das Problem, zudem fragen wir, wann denn die Party aufhört, mittlerweile ist es 21:30 Uhr und die Party kocht in vollem Gange, mit Tanz und Musik, und natürlich laufen die Leute auch lautstark durch die Gänge mit den Zimmern.
Sie sagt, die Party sollte um 22:00 Uhr aufhören und dass das Hotel 100% Nichtraucherhotel sei und da könnte es ja nicht sein, dass es nach Rauch riecht.
Natürlich kann das sein, denn es kommt zu 100% durch die Lüftung, also raucht einer unter uns oder neben uns. Laut ihrem Plan ist aber gar keiner unter uns, naja, wie die mit den Plänen sich auskennt, wissen wir ja von der Zimmervergabe. Nämlich gar nicht.
Sie fragt mürrisch, ob wir umziehen wollen, aber sie hat uns ja heute Nachmittag schon ein neues Zimmer gegeben, das wäre ja schon ein Aufwand, den wir da wollten.
Ah ja, aber wir zahlen ja schließlich auch. Wir gucken uns nur kurz an und canceln die zweite Nacht. So nicht.
Wir bleiben im Zimmer, weil wir keine Lust haben, jetzt mit Sack und Pack umzuziehen, um dann eventuell das Gleiche vorzufinden.
Die Tussi verspricht uns noch, nachdem wir gecancelt haben, dass sie die Security vorbei schickt, die schaut, wo geraucht wird.
Ok , nun gut, sollen sie machen. Wir nehmen die Sache selber in die Hand, suchen uns ein großes Stück Pappe und Klebeband und verschließen damit die Lüftung im Bad.
Dann buchen wir uns für morgen ein Zimmer in Las Vegas im Plaza Hotel, das eigentlich nicht auf der Liste stand, aber wenn wir schon mal in der Ecke sind.
Um 22:30 Uhr wird es dann endlich leiser und wir gehen auch ins Bett. Gegen 23:00 Uhr schlafen wir ein.
Ca. 40 Minuten später klopft es volle Kanne an den Türen, auch an unserer Tür, das war wohl die Security. Die klopfen also ca. 2 Stunden, nachdem wir ein Problem hatten, an, noch dazu mitten in der Nacht. Super Hotel.
Wir schlafen auch nicht besonders auf den durchgelegenen Betten. Wir sind froh gecancelt zu haben.
Wetter: | sonnig und warm, ca. 35°C |
Sights: | Tsankawi Ruins, Plaza Blanca, Santa Fe |
Wanderungen: | Tsankawi Ruins, Plaza Blanca |
Abendessen: | The Plaza Café |
Hotel: | The Lodge at Santa Fe – $133,62 inkl. Tax |
Bewertung: | mittel +- |
Bemerkung: | Hatten uns von der Lodge mehr erwartet, kleine Zimmer, kein guter Service |