Tag 15 – 04.04.2013 – Marfa, TX – Big Bend NP, TX
Die Nacht im Hotel war etwas unruhig; ein paar Leute meinten, sie müssten die ganze Nacht im Hof Party machen. So lagen wir zwischen 1 und 2 Uhr ca. eine Stunde wach.
Aber da kann man nichts machen.
Frühstück gibt es heute nichts, das machen wir unterwegs im Auto. Wir verließen bei absoluter Dunkelheit das Hotel.
Wir wählten den Highway 67, zuerst wollte ich ja gerne über einige Dirtroads und ein paar Grenzorte zum Big Bend fahren, aber das hatte ja bei Dunkelheit keinen Wert.
So fuhren wir den Highway 67 bis Presidio, TX, unterwegs genossen wir den Sonnenaufgang. Die Straße war extrem voll, uns kamen sicher 50 Autos entgegen und das um diese Uhrzeit, wo wollten die bloß alle hin? Und alle hatten es eilig. Und wo kamen die her, es gibt ja da unten nicht mehr viel außer Mexico?
In Presidio wunderten wir uns mal wieder, in was für Orten Menschen leben können. Der Ort ist sicher nur von Grenzgängern gegründet wurden.
In einem Family Dollar, wo wir noch was einkaufen wollten, fielen wir als Gringos mächtig auf.
Nach Presidio wurde die Straße wieder sehr einsam und wunderschön, es ging immer auf und ab, immer entlang der Grenze zu Mexico. Tolle Landschaft, hier gefällt es mir.
Wir durchquerten Lajitas, einen netten Ort mit einem tollen Resort, dann weiter nach Terlingua. Zuerst kommt aber noch die Terlingua Ghosttown. Hier stoppten wir aber nur kurz. Das, was wir sahen, fanden wir jetzt nicht so toll, das erinnerte mehr an eine Hippie-Kommune in Griechenland als an eine Ghosttown in den USA.
Um in das vorgebuchte Hotel einzuchecken, waren wir noch zu früh dran, also fuhren wir erst mal in den Park. Wir sahen uns das Hotel von außen an, sah ja ganz ok aus…
Für den Big Bend National Park hatte ich mir zwei Trails rausgesucht. Alles andere wollten wir auf uns zukommen lassen.
Also fuhren wir, denn das Wetter war super zum Wandern, in Richtung der Chisos Mountain Lodge, zum Lost Mine Trail.
Der Park war nicht voll, aber auf dem Parkplatz zum Trail standen irgendwie sehr viele Autos rum, so dass wir keinen Platz mehr bekamen.
An der Straße zu parken war absolut verboten. Also machten wir das auch nicht.
Wir fuhren dann zur Lodge, um von dort aus den Window Trail zu laufen.
An der Lodge gab es etliche Parkplätze und wir stärkten uns dort erst mal mit einem Picknick.
Dann packten wir unsere Wanderrucksäcke und liefen den 5,6 Meilen (9km) langen Trail.
Es wurde im Laufe des Tages immer wärmer, so dass wir beim Wandern schon ganz schön ins Schwitzen kamen.
Der Trail bietet bis auf das Ende keine besonderen Ausblicke oder Spektakuläres. Am Ende jedoch steht man an einer Kante, wo man ins Tal sehen kann.
Dort machten wir eine kleine Pause, es waren außer uns noch 2-3 andere Paare unterwegs, also sehr schön leer.
Schlangen und Bären haben wir, obwohl diese angekündigt waren, auch keine gesehen.
Nach guten 3 Stunden waren wir zurück am Parkplatz.
Dort erst mal ausruhen, denn es war mittlerweile sehr heiß.
Ich ging dann mal in den Laden an der Lodge und fragte dort den Verkäufer nach ein paar interessanten Views und Motiven. Er empfahl uns den Grapevine Hills Trail.
Also machten wir uns auf dorthin. Um an den Trailhead zu gelangen, muss man eine 12 Meilen lange Dirtroad fahren.
Der Trail ist 2,2 Meilen lang (3,5 km), aber ganz easy zu laufen, nur auf den letzten Metern muss man ganz schön klettern.
Der Weg führt durch ein schönes Tal, wo viele Blumen blühten und sehr viele kleine bunte Lizards umherliefen. Die Sonne machte schon den Anschein, hinter einer Bergkette zu verschwinden, was aber ein schönes Licht gab. Nur befürchteten wir, dass das Motiv der Begierde nicht mehr genug Licht hatte, egal, jetzt waren wir hier.
Also einen Schritt schneller, immer den Berg hoch. Und dann sahen wir ihn, den „Penis Rock“ (Balanced Rock).
Dort oben packte gerade ein Paar seine Sachen zusammen, so dass wir freie Bahn hatten. Wir redeten noch kurz mit den beiden, und dann verschwanden sie.
Wir probierten ein bisschen rum, denn das Licht war wirklich weg. Nun, wenn das Licht weg ist, ist das immer noch besser, als wenn es von gegenüber kommt, also machten wir ein paar HDR-Fotos und spaßten ein bisschen rum.
Die beste Zeit für Fotos ist hier wahrscheinlich der ganz frühe Morgen. Oder der Nachmittag, wenn man von der anderen Seite kommt oder dorthin klettert.
Aber es war eben nun mal Abend, und wir wollten daher auch zurücklaufen. Auf dem Weg zum Parkplatz verpassten wir kurz den einzigen Abzweig, den der Weg hatte. Kamen dann auf der Dirtroad raus und nicht am Parkplatz, zum Glück gab es aber ein Schild und ich war mir sehr sicher, in welche Richtung wir mussten.
Am Parkplatz angekommen, stand da noch das Paar, das wir oben getroffen hatten. Der Mann sagte: „Oh you came along, as the dead guy went.“
Upps, wie bitte: „Dead guy?“
Ja, vor einigen Jahren hatte sich wohl an dieser Stelle ein Typ verlaufen und ist dann wegen Dehydrierung gestorben.
Dann haben sie das Schild da aufgestellt.
Zum Glück haben wir überlebt, aber wir waren auch nicht orientierungslos, da wir immer genug Wasser dabei hatten und längere Wanderungen bei über 30 Grad möglichst vermeiden.
Wir fuhren auf der Dirtroad zurück zum Hauptweg des Parks und suchten uns für den Sonnenuntergang eine schöne Stelle.
Wir machten etliche Bilder vom Sonnenuntergang und auch noch danach. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie still das hier in diesem Park ist und wie gigantisch der Sternhimmel!
Wir hatten aber noch nichts gefuttert und wussten auch nicht, ob wir eine Mikrowelle auf dem Zimmer haben werden, daher fix die Straße nach Terlingua mit etwas mehr Speed gefahren als erlaubt ist.
Ein paar Hasen schreckten wir auf, aber wir haben zum Glück keinen erwischt.
Um 20:45 Uhr waren wir dann an der Tankstelle in Terlingua, wo es auch einen kleinen Imbiss gab. Begeistert war die Bedienung nicht von unserem späten Besuch, aber es war bis 21:00 Uhr geöffnet.
Wir bestellten ein Chicken/Bacon Sandwich, das wirklich sehr lecker war.
Dann fuhren wir die 50 Meter zur Hotellobby, um einzuchecken.
Ich hatte ja schon vor Monaten vorgebucht, in der Chisos Mountain Lodge gab es schon im Dezember keine Zimmer mehr, also war das hier die Alternative.
Der Mann an der Rezeption war sehr nett und gab uns unsere Schlüssel.
Der Schock kam dann erst im Zimmer, erst mal war es herunter gekühlt auf Minusgrade.
Die spinnen doch..
Also erst mal die Klimaanlage aus.
Die Türe offen lassen und warme Luft reinlassen.
Ich nahm dann die Tagesdecken mit zwei Fingern vom Bett, um sie in einer Ecke zu verstauen. Oh, was kam da zum Vorschein, ist hier mal einer abgestochen worden oder was war das?
Mario meinte, das ist sicher Rost, ok, diese Vorstellung gefällt mir besser als Blut.
Aber trotzdem könnten die die Betten mal austauschen.
Die Betten an sich waren aber ok, frische Laken und Kopfkissenbezüge, also schnell alle Decken runter und unseren Schlafsack drauf.
Und nicht mehr an den Fleck denken.
Ich dachte nicht, dass ich in dem Zimmer irgendwie gut schlafe, aber erstaunlicherweise pennte ich sehr gut.
Wetter: | heiss und sonnig bis zu ca. 33°C |
Sights: | Big Bend NP |
Wanderungen: | Balanced Rock, Window Trail |
Abendessen: | Imbiss Big Bend Tankstelle – $15 |
Hotel: | Big Bend Resort – $101,65 / 77,82 Euro |
Bewertung: | schlecht - |
Bemerkung: | alter verwohnte Zimmer, dreckige Matratzen |